Es ist schon beeindruckend, wie die Stadtspitze derzeit in den monatlichen Stadtverordnetenversammlungen um ein Gleichgewicht ringt. Oberbürgermeister Jann Jakobs muss allerdings zu oft ohnmächtig mit ansehen, wie sich die Linke produziert und seine eigene Fraktion sich Mühsam ins Ziel, dem Ende der Legislaturperiode, schleppt. Von der Mannschaft sind nur einzelne Kämpfer übrig geblieben. Noch schlimmer steht es um den ehemaligen Koalitionspartner CDU, der noch immer mehr mit sich selbst kämpft als in der Stadtverordnetenversammlung mit Politik zu überzeugen. Der Streit im Vorstand der Landes- CDU ist in der Kreis- CDU und in der Fraktion verankert. Wie nun weiter? Die SPD hat Angst um ihren früheren Partner und Angst um die eigene Zukunft. Daher erscheint es immer verständlicher, dass Jakobs selbst seinen Hut in den Ring wirft und bei der Kommunalwahl antritt, ohne Stadtverordneter werden zu wollen. Er muss Stimmen ziehen, wenn er weiter regieren will. Denn sollten sich die Mehrheitsverhältnisse nicht ändern, ist Jakobs zwar weiter Oberbürgermeister, aber regieren wird Scharfenberg.
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