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Landeshauptstadt: Werben um Bauherren

Keine Diskussionen über Verkauf von Gewoba

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Potsdams Baubeigeordneter Matthias Klipp (Bündnis 90/Die Grünen) wird Anfang Oktober 130 potenzielle Bauflächen der brandenburgischen Landeshauptstadt auf der Immobilienmesse „ExpoReal“ in München anpreisen. Diese und andere Marketingmaßnahmen seien erste Schritte, die aus dem Stadtentwicklungskonzept „Wohnen“ (PNN berichteten) resultieren, sagte Erik Wolfram vom Bereich Stadtentwicklung in der Potsdamer Verwaltung am Dienstagabend im Sozialausschuss.

Im Konzept ist die derzeitige Wohnungsmarkt-Situation in der brandenburgischen Landeshauptstadt dokumentiert. Bei der Vorstellung des Konzepts merkten mehrere Ausschussmitglieder dringenden Handlungsbedarf bei preiswertem und barrierefreiem Wohnen für Behinderte und Senioren an. Die Sozialbeigeordnete der Stadt, Elona Müller (parteilos) sagte: „Auch bei der auslaufenden Belegungsbindung müssen wir etwas unternehmen.“ In den nächsten rund zehn Jahren verliert ein Großteil aller Sozialwohnungen ihre Belegungsbindung. Grünen-Ausschussmitglied Nils Naber befürwortete eine Fortsetzung der öffentlich gestützten Sozialwohnungen. „Das kostet uns zwar Geld, ist aber wichtig für eine soziale Mischung in der Stadt.“ Großen Handlungsbedarf sah der Ausschuss bei dem weiteren Neubau von Wohnungen. Das SPD-Ausschussmitglied Jutta Busch sagte: „Nach der Wahl müssen wir uns mit dem Land über eine Neubauförderung auseinandersetzen, wie auch immer die aussieht.“ Allerdings betonte Beigeordnete Müller, dass die Stadt vor Forderungen nach Fördergeldern erst selbst aktiv werden müsse. „Deshalb ist das Konzept wichtig, auf dessen Grundlage wir weitere Beschlüsse fassen können.“

Für eindeutige Ablehnung im Ausschuss sorgte der von der CDU in den Ausschuss entsandte sachkundige Einwohner Michael Werner Nickel mit seinem Vorschlag, über einen Verkauf der städtischen Gewoba zu diskutieren. „Damit würden wir unser Tafelsilber ein einziges Mal zu Geld machen, hätten dann aber nichts mehr in der Hand“, warnte der städtische Wohn-Bereichsleiter Hans-Joachim Böttche. „Ein kommunales Wohnungsunternehmen ist für die Stadt die einzige Möglichkeit, überhaupt Einfluss auf den Wohnungsmarkt zu nehmen.“ Der Ausschuss befürwortete das Entwicklungskonzept Wohnen einstimmig. KG

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