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Landeshauptstadt: Werder holt Laga-Pläne aus der Schublade

Rathaus legte den Stadtverordneten jetzt „erste Vorüberlegungen“ für Lindowsches Anwesen vor

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Werder (Havel) - Das Lindowsche Anwesen in Werder soll ein zentraler touristischer Anlaufpunkt werden. Entsprechende Vorüberlegungen hat das Rathaus jetzt den Stadtverordneten schriftlich vorgelegt. Demnach könnte das Obstbaumuseum und die Touristeninformation hier einziehen. Das Ganze soll mit einer Erlebnisgastronomie verknüpft werden, die den rückwärtigen Garten einbezieht. Der soll als historischer Schaugarten mit alten Obstsorten angelegt werden. Einen Zeitplan gibt es noch nicht.

Der frühere Obstmuckerhof am Plantagenplatz grenzt mit seinem 20 000 Quadratmeter großen Grundstück an die Bismarckhöhe, die derzeit als Veranstaltungsort wiederbelebt wird. Schon bei der gescheiterten Bewerbung um die Landesgartenschau 2009 hatte die Stadt den Plan, beide Standorte als touristischen Erlebnisraum miteinander zu verknüpfen – und damit auch den Weg vom Stadtzentrum zu der traditionsreichen Höhengaststätte zu verkürzen. Im Sommer konnte die Stadt das Lindowsche Anwesen kaufen, jetzt holt sie die alten Pläne wieder aus der Schublade.

Erst Mitte der 90er hatten die früheren Besitzer Restitutionsansprüche durchgesetzt. Bis dahin hatte die Stadt in dem Haus am Plantagenplatz ihr Obstbaumuseum betrieben, jetzt könnte es an seinen Ursprung zurückkehren. Der jetzige Museumsstandort im alten Stadtgefängnis am Rathaus „ist viel zu klein, um eine moderne und zeitgerechte Darstellung der Geschichte Werders zu gewährleisten“, heißt es in dem zweiseitigen Papier. Mit den neuen Räumlichkeiten – Haus und Remise haben etwa 350 Quadratmeter Nutzfläche – biete sich auch die Möglichkeit für Sonderausstellungen, Lesungen und Konzerte – und für die „unvermeidbare“ Verknüpfung mit der Gastronomie.

Die wiederum soll sich auf Werders Geschichte und den historischen Obstgarten beziehen. „Der Betreiber muss in der Lage sein, ein Pendant zu Tourismus, Museum und dem historischen Garten darzustellen“, heißt es weiter. Platz soll auch für die Tourismusinformation geschaffen werden, für die es im alten Rathaus zu eng geworden ist. Mit Übersichtskarten, einer Leseecke, einem Getränkeautomaten und einem Bereich für Präsentationen von Filmen und Angeboten soll die Tourismusinfo am neuen Standort mehr Service bieten. Auch reichlich Parkplätze soll es geben. Für das brachliegende Hinterland besteht die Idee, die Geschichte des Obstbaus „begehbar“ zu machen. In einem Etagengarten sollen alte Werderaner Obstsorten präsentiert werden.

Der Stadtverordnete Baldur Martin (AFB) lobte das vorgelegte Papier. „Die Überlegungen schreien danach, sich näher damit zu beschäftigen.“ Auch für die Bismarckhöhe würden sich durch die Verknüpfung mit dem Stadtzentrum „ganz neue Dimensionen“ ergeben. Laut Bürgermeister Werner Große (CDU) soll das Rathauspapier eine „Diskussionsgrundlage sein, um mit den Stadtverordneten zu einer Entscheidung zu finden“. Er betonte, dass es bislang weder einen Zeit- noch einen Finanzierungsplan gäbe.

Einen Schritt weiter ist man mit der Bismarckhöhe: Dort gibt es neue Ideen für eine gastronomische Belebung der Freiflächen. Noch in diesem Jahr soll zudem ein Architekturwettbewerb für einen Restaurantneubau als Ersatz für den abgerissenen Kleinen Saal auf der Bismarckhöhe ausgerichtet werden, wie es aus dem Rathaus hieß. Henry Klix

Henry KlixD

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