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Landeshauptstadt: Werkstattrunden für Entwicklung der Mitte Jann Jakobs: „Blechbüchse“ ab in den Hochofen

Innenstadt - Der Alte Markt soll wieder das werden, was er einmal war: einer der schönsten Plätze Europas. Ohne Blechbüchse, dafür aber mit einem Landtag auf dem Grundriss des früheren Stadtschlosses und einer Bebauung auf den Wassergrundstücken.

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Innenstadt - Der Alte Markt soll wieder das werden, was er einmal war: einer der schönsten Plätze Europas. Ohne Blechbüchse, dafür aber mit einem Landtag auf dem Grundriss des früheren Stadtschlosses und einer Bebauung auf den Wassergrundstücken. Dies bekräftigte Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs am Donnerstag auf der Podiumsdiskussion im Stadthaus anlässlich des 7. Tages der Bauwirtschaft. Um die hehren Ziele auch erreichen zu können, soll es ab dem kommenden Monat Werkstattrunden für die Entwicklung der Mitte geben.

Die während der Diskussion zwischen Jakobs, Bauminister Frank Szymanski, Finanzminister Rainer Speer, Sanierungsträgerchef Erich Jesse und Landtagspräsident Gunter Fritsch vor 150 Gästen präsentierten Ideen einer lebendigeren Innenstadt rund um den Alten Markt sind nicht neu – werden jedoch immer wieder aufgegriffen. Ein Potsdamer „Science Center“ soll sich beispielsweise in der Mitte etablieren. Ein „Denkhaus“ wie Jakobs es nannte und erklärte: „Die Stadt leidet an der Situation, dass die Institute vor allem peripher angesiedelt sind“.

Dass sich bislang jedoch weder die Flügel des Fortunaportals noch eine Bebauung auf den Uferarealen am Alten Markt realisieren ließ, sieht der Oberbürgermeister als wenig problematisch an. Wenn die Bautätigkeit mit dem Umbau der Verkehrsführung, die soll bis Mitte 2008 abgeschlossen sein, sowie dem Bau des neuen Landtages begonnen wird, werde es bei den privaten Bauinvestitionen „eine andere Dynamik entfachen als bisher“, so Jakobs. Die Stadt favorisiert dabei noch immer den Neubau des Mercure-Hotels auf den Grundstücken an der Alten Fahrt. Laut Jakobs werde darüber weiter zu reden sein. Für ihn sei es „die schönste Lösung“, das jetzige Hochhaus abzureißen und der Mercure-Gruppe einen anderen Standort anzubieten. Bisher ging die Hotelkette noch nicht darauf ein. In den Zukunftspräsentationen der Mitte auf der Immobilienmesse Expo Real in München war der jetzige Hotelbau jedenfalls noch vorhanden.

Unterschiedliche Meinungen gibt es darüber, wie die alte Mitte eine neue belebte Mitte werden kann. Während sich Finanzminister Rainer Speer nur für den Landtagsneubau in Schlosskubatur verantwortlich sieht, sollen die Flügelbauten am Fortunaportal von Privatinvestoren errichtet und dadurch belebt werden. Die Ebertstraße wird zurück gebaut, mit Bebauung versehen sowie später zur Fußgängerzone. Der Verkehr von der Zeppelinstraße in die Berliner Straße soll dabei über Dortu- und Yorkstraße am Stadtkanal vorbei führen.

Inwieweit bei den Aufträgen des Landes für den Schlossneubau regionale Firmen zum Zuge kommen werden, darauf wollte sich Finanzminister Rainer Speer am Donnerstag nicht festlegen. Garantien gebe es nicht, jedoch soll sie eingebunden werden.

Die Infobox, die zum Tag der Deutschen Einheit aufgebaut wurde, soll ab dem kommenden Jahr im Alten Rathaus einen festen Platz finden. Die Blechbüchse soll laut Jakobs dagegen aus dem Stadtgebiet verschwinden: „Schrott erzielt derzeit Höchstpreise, das Ding kann in den Hochofen marschieren.“ Jan Brunzlow

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