Sport: Werratal will nicht mehr nach Potsdam
Erneut stolpert der Spitzenreiter an der Havel und will deswegen aufsteigen. Der VfL auch, mit Steffen Böhme.
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Erneut stolpert der Spitzenreiter an der Havel und will deswegen aufsteigen. Der VfL auch, mit Steffen Böhme. Handball-Potsdam macht sich in Werratal unbeliebt. Nach zwei an der Havel verlorenen Meisterschaften in den Vorjahren stolperte der Regionalligatabellenführer SG Werratal 92 erneut: er unterlag am Sonntag dem 1. VfL Potsdam mit 27:29 (15:15). „Ein wichtiger Grund für uns aufzusteigen ist auch, hier nicht mehr her zu müssen“, sagte SG- Trainer David Peter nach den sechzig Minuten Powerhandball vor 350 Zuschauern in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee. Ob er sich jedoch lange den Potsdamern erwehren kann, bleibt laut VfL-Umfeld abzuwarten. Denn auch der VfL um Trainer Alexander Haase will spätestens in zwei Jahren in der 2. Bundesliga spielen. Nach den Vertragsabschlüssen mit Torhüter Christian Pahl und Enrico Bolduan unterschrieb nun neben den Thiele-Zwillingen auch Steffen Böhme (bisher BFC Preussen) als erster Neuzugang einen Kontrakt beim VfL. Er hat an diesem Sonntag eine Mannschaft gesehen, die laut Alexander Haase „kämpferisch und spielerisch überzeugt“ hat. Mitte der ersten Halbzeit lag der VfL mit bis zu fünf Toren im Rückstand (7:12, 17. Minute), doch bis zur 27. Minute konnten die Gastgeber ausgleichen. Spielentscheidend die letzten zehn Minuten, als Göran Böhm mit seinem sechsten Treffer auf 22:24 verkürzte, er mit seinem siebenten beim 23:25 den Anschluss hielt und danach Christoph Pawlazyk sowie Sascha Detlof im Doppelpack die erste Potsdamer Führung im zweiten Durchgang heraus warfen. Glänzend in diesen Minuten Christian Pahl, der am Ende ein halbes Dutzend Möglichkeiten vereitelte, darunter auch einen Siebenmeter (58.) von Vygindas Petkevicius. Letzterer und René Croy, der Sohn des früheren Fußballspielers Jürgen Croy, hielten die Werrataler Reihen zusammen, konnten aber die Niederlage nicht mehr verhindern. „Heute ging es auch um unser Prestige in der Liga“, sagte Torhüter Pahl. „Wir haben gezeigt, zu was wir fähig sind“, ergänzt der frühere Cottbuser. Und Pawlazyk sagt: „So ein Sieg zählt doppelt fürs Selbstbewusstsein.“ Nach den beiden Punkten vom Sonntag kann der VfL nicht mehr absteigen und steht so gut wie sicher auf einem einstelligen Tabellenplatz. Noch vor Weihnachten platzierte sich die Mannschaft um Alexander Haase mit 8:16 Punkten den Abstiegsrängen nahe, inzwischen haben sie ein ausgeglichenes Punktekonto (22:22). „Was das Wert ist, wird sich in Hoyerswerda zeigen. Dort haben wir noch nie gewonnen“, sagt der Trainer, der auch mitten in den Planungen für die kommende Saison steckt. Einer seiner Verstärkungen zum Angriff auf den Aufstieg ist Steffen Böhme. Der frühere Potsdamer spielte anfangs bei Dynamo und nach dem Umzug nach Berlin 1998 bei den Füchsen und den Preussen. In drei Monaten trainiert der Fachinformatiker wieder in Potsdam – „mit dem Ziel, irgendwann den Aufstieg zu schaffen“. Um dann womöglich wieder auf Werratal zu treffen. jab VfL: Pahl; J. Thiele, M. Thiele (2), Böhm (7), Bolduan (5), Pawlazyk (6/2), Kuhnigk, Kurtz (1), Krause, Detlof (6), Pietschmann (2).
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