zum Hauptinhalt

ATLAS: Wert der Freiheit

Guido Berg begrüßt den Ausbau der Leistikowstraße als Gedenkstätte

Stand:

W enn die Wohnungsdurchsuchungen bei G-8-Kritikern auch eine andere Möglichkeit aufscheinen lässt: Deutschland geht wohl ungeachtet einer gelegentlich Politik-willfährigen Justiz in eine Zukunft, die weitgehend frei ist von Repressalien des Staates an seinen Bürgern. Doch verliert nicht an Ansehen und Wert, wovon scheinbar sehr viel vorhanden ist? Freiheit und Bürgerrechte sind keine knappen Güter mehr; schon jetzt zeigt die geringe Beteiligung an Wahlen ein starkes Desinteresse an der Aufrechterhaltung der gegenwärtigen Verfassung. Orte, die an die Finsternisse totalitärer Regime erinnern, gewinnen in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung. Potsdam hat mit den ehemaligen Gefängnissen in der Lindenstraße 54 und in der Leistikowstraße 1 gleich zwei Gedenkstätten, in denen sich jeder in berührender Weise vom Wert einer freiheitlichen Ordnung überzeugen kann. Es ist nicht hoch genug einzuschätzen, dass sich beim ehemaligen KGB-Gefängnis Leistikowstraße gleich mehrere politische Ebenen – Bund, Land, Kommune – für die Realisierung der Gedenkstätten-Pläne engagieren. Die Ankündigung des Oberbürgermeisters, die Stadt Potsdam werde sich an den Kosten des laufenden Betriebs beteiligen, verdient Anerkennung.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })