Landeshauptstadt: Wertvolle Momente
Die Designerin Jette Joop präsentierte im Stern-Center ihren neuen Duft
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Star-Rummel im Stern-Center. „Jette Joop wird gleich bei uns sein. In zehn Minuten. Sie ist schon im Haus.“ Der Moderator erinnert mit seinen schwarzen Koteletten und dem Gelhaar an Elvis; er glüht vor, heizt ein, macht Stimmung. „Kommen Sie, Jette Joop ist in sieben Minuten bei uns.“ Immer häufiger lassen sich die Center-Kunden darauf ein. Je mehr schon stehen, um so mehr bleiben stehen. Sie betreten die Douglas-Filiale und bekommen ein Glas Sekt. „Sie hat gerade durchgesagt: ,Olli, ich brauche noch drei Minuten“, verkündet Olli alias Elvis und beginnt die Leute zu instruieren. Es soll ein Spalier zwischen ihnen frei bleiben. Und sie sollen „lachen, lachen, einfach nur lachen“. Und wenn Jette Joop dann da ist, „wäre es schön, wenn sie ein bisschen ausflippen würden“. Es ist die siebte Station der Promotiontour für Jette Joops neues Parfüm „Dark Saphire“ und Olli setzt seine Gags mittlerweile geschmackssicher: „Immer die Beißerchen zeigen“, flötet er ins sein Mikro: „Es sei denn, sie haben wegen Renovierung geschlossen.“
„Ich kann sie sehen!“. Und wirklich, da kommt sie, „die Top-Designerin aus Deutschland“. Sie trägt kniehohe schwarze Lederstiefel und eine schwarze Lederjacke. „Dark Saphire“ ist ihr dritter Duft. Olli steht neben ihr auf dem Podest und gesteht, „dass er ein bisschen aufgeregt ist“. Sie erklärt, wie schön es ist, dass Olli heute arbeitet, obwohl er Geburtstag hat und versichert der Menge von weit über 100 potentiellen Potsdamer „Dark Saphire“-Käuferinnen: „Wo Jette draufsteht, ist auch Jette drin.“
Kurz zuvor, in der VIP-Lounge, erzählte sie, dass nach Potsdam kommen für sie natürlich nach Hause kommen bedeute. Sie ist die Tochter des in Potsdam geborenen Modedesigners Wolfgang Joop, die Familie wohnt in der Ribbeckstraße: „Ein bis zwei Mal in der Woche bin ich hier.“
„Dark Saphire“ ist nicht von ihr sondern von den Parfumeuren der Lancaster Group kreiert worden. Aber sie habe Einfluss nehmen können und das Thema vorgegeben: Es sei ihr um „die wertvollen, mysteriösen Momente“ gegangen. Der Flakon, das Parfüm-Fläschchen mit saphirblauem Verschluss, hat die studierte Industriedesignerin und erfolgreiche Firmengründerin selbst entworfen.
Wie nach einer Lesung mit einem Bestseller-Autor signiert Jette Joop im Akkord Parfümschachteln. Angelika Gruhs ist die erste in der Schlange und im Auftrag ihrer 18-jährigen Tochter zu Douglas gekommen. „Für Claudi“ hat Jette Joop notiert.
Abgeschirmt wird die 40-jährige Designerin von Bodygards in schwarzen Anzügen. Sie haben einen Knopf im Ohr und ein Mini-Micro im Ärmel. Olli verknappt nun künstlich das Angebot: „Jette Joop hat Termine. Sie wird höchstens noch 25 Minuten bei uns sein“. Die Leute sollen sich beeilen und „bitte nicht noch von Oma und Opa erzählen“. Ein Grummeln schlägt ihm entgegen, Olli rudert zurück: „Doch, doch, Jette Joop will noch etwas über ihre familiäre Situation wissen, dass ist überhaupt kein Problem.“
Eine junge Frau ist mit ihrem Sohn da. Ihre Hände zittern, als sie an der Reihe ist. Jette Joop sieht, was es ihr bedeutet – und umarmt sie. In dem sie umgebenen Meer aus Künstlichkeit erkennt sie den Tropfen Echtheit, schön wie ein Saphir.
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