Landeshauptstadt: „Westkurve“ im Arbeitseinsatz
Beach-Platz am Sportplatz Hans-Sachs-Straße
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Brandenburger Vorstadt – Mit ganzem Körpereinsatz versuchen André Meyer und Robert Nagel den Betonpfahl aus der Erde zu ziehen. Obwohl die beiden jungen Männer nicht gerade zu den Schwächsten zu zählen scheinen, müssen sie mehrfach ansetzen und am Ende einen dritten Mann holen, um den zwei Zentner schweren Pfahl zu besiegen.
Diese und ähnliche Szenen spielten sich am Wochenende auf dem Sportplatz an der Hans-Sachs-Straße ab. Die Bürgerinitiative „Westkurve“ will den alten „Sporti“, wie ihn die Anwohner nennen, auf Vordermann bringen. Etwa 20 Arbeitswillige hatten sich mit schwerem Gerät wie Picken, Spaten und Vorschlaghämmern schon Samstagmorgen eingefunden, um das Feld für eine vorgesehene Beachvolleyball-Anlage abzustecken und frei zu räumen. Zum Freiräumen gehörte das Beseitigen der alten Zaunpfähle, das Roden von Wildwuchs und Fällen von Bäumen. „Alles ist mit dem Bereich Grünflächen und dem Kommunalen Immobilienservice (KIS) abgestimmt und genehmigt“, berichtet André Falk, einer der maßgeblichen Initiatoren des Einsatzes. Der KIS ist Eigentümer des größten Teils der Fläche, die für den Schulsport genutzt wird. Die „Arbeiter“ am Wochenende rekrutieren sich vor allem aus dem Stamm der Fußballmannschaften aus Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die regelmäßig hier in der Freizeit kicken.
Nachdem die Vorarbeiten beendet sind, soll im Frühjahr der Beachvolleyballplatz vollendet und eingeweiht werden. Der „Sporti“, am Rande des Parkes Charlottenhof gelegen, ist eigentlich ein idealer Sport- und Freizeitpark, der aber trotz mancher Verbesserungen in den letzten Jahren einen vernachlässigten Eindruck macht. Die Anforderungen für den Schulsport könne er schon lange nicht mehr erfüllen, sagt Falk, der von Beruf Lehrer ist. Im dicht bewohnten Stadtteil mit seinem hohen Anteil an Kindern gebe es ein erhebliches Defizit an Freizeitflächen. Die Initiative „Westkurve“ trete daher für eine grundlegende Neugestaltung der Sport- und Freizeitanlage ein und legt vor allem selbst dabei Hand an.
Einiges hat sich bereits getan, zum Beispiel leuchten neue grüne Tornetze auf dem grauen Schotterplatz. Seit dem Wochenende gibt es zudem ein Eingangstor mit der Aufschrift „Westkurve“ und die vorbereitete Fläche für Beachvolleyball. Leider gebe es laut Falk bis zum Jahre 2011 keine Pläne der Stadt, die Sportanlage sachgerecht zu sanieren, was im Interesse des Sportunterrichts der Gerhart-Hauptmann- und Käthe-Kollwitz-Schule notwendig wäre. Der Bürgerinitiative „Westkurve“ fehlt das Geld an allen Ecken und Enden, zum Beispiel für den Sand des Beachvolleyballplatzes, ein Betrag von mehr als 2000 Euro. „Wir rechnen fest mit der Unterstützung von Sponsoren“, sagt Falk. Günter Schenke
Günter Schenke
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