Sport: Wichtiges Positionsspiel

Handballer, die am Spieltag erst einmal eine weite Anreise hinter sich bringen müssen, beziehen einen gehörigen Teil ihrer Motivation aus dem einfachen Umstand, auf der Rückreise im Mannschaftsbus etwas zu feiern haben zu wollen. Vor knapp drei Wochen gelang dem Regionalligisten 1. VfL Potsdam im Spitzenspiel beim DHK Flensborg ein überraschend deutliches 28:22. Die sechsstündige Rücktour nach Potsdam soll erheblich kurzweiliger als sonst gewesen sein. Die Frage, ob sich dies wiederholt, wird am Samstag beantwortet. Wieder ist die Anreise zeitaufwendig. Wieder geht es in den äußersten Norden Deutschlands. Gegner der Potsdamer ist diesmal die HSG Tarp/Wanderup (17 Uhr, Treene- Hallen).

Das Kräftemessen beider Spitzenvereine ist in der jetzigen Phase der Meisterschaft ein reines Positionsspiel. Beide Vereine sind derzeit Anwärter auf den dritten Tabellenplatz. Die Potsdamer gehen das in Erinnerung an das 26:26 vom Hinspiel mit Respekt an, zumal ihre aktuelle personelle Situation sehr angespannt ist. Zur anhaltenden Torhüterproblematik mit den Verletzungen Christian Pahls, Stefan Wagners und Tom Lessigs gesellt sich seit dem vergangenen Auswärtsspiel in Brandenburg der verletzungsbedingte Ausfall Enrico Bolduans (PNN berichteten). Der 26-Jährige wird zumindest vier Wochen wenig mit dem Ball machen können, weil seine linke Wurfhand nach einem Sehnenanriss im Daumen mit einer Schiene ruhig gestellt werden musste.

Das Spiel der HSG Tarp/Wanderup wird im Wesentlichen durch den torgefährlichen Rückraumspieler Mario Petersen (23), der im bisherigen Saisonverlauf mit 208 erzielten Treffern die Torschützenliste der Regionalliga Nordost mit deutlichem Vorsprung anführt. „Ich kenne Petersen aus unserer gemeinsamen Zeit in der NOHV-Jahrgangsauswahl. Der ist wirklich ein Guter“, bewertete VfL-Kreisspieler Jörg Reimann die Qualitäten Petersens, der zwischenzeitlich auch schon für den VfL Bad Schwartau aktiv war.

Apropos Bad Schwartau. Der Tabellenführer gastiert am Samstag nach Ostern ab 19.30 Uhr beim VfL. In der Woche darauf steht das nächste Spitzenspiel an. Die Potsdamer bestreiten es am 6. April bei der SG Flensburg-Handewitt II. Es ist erklärter Wille der Truppe, dann auf der Rückreise wieder etwas zum Feiern haben zu wollen .