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Schwerer Abschied. Yuki Ogimi – hier mit Trainer Bernd Schröder – wird den FFC Turbine Potsdam verlassen und nach London gehen. In Potsdam, so sagt Schröder, habe sie Weltklasseformat bekommen.

© Jan Kuppert

Sport: Wichtiges Spitzenspiel

Bei einer Niederlage gegen Wolfsburg würde Turbine Potsdam in der kommenden Saison nicht international spielen

Stand:

Zum Schluss noch einmal alles geben. Das ist die Devise, die Cheftrainer Bernd Schröder seinen Spielerinnen in den vergangenen Tagen eingeimpft hat. Denn: Für den Frauenfußball-Bundesligisten FFC Turbine Potsdam steht am Sonntag ein besonders schweres Spiel an. Um 14 Uhr erwarten die derzeit drittplatzierten Potsdamerinnen den aktuellen Spitzenreiter VfL Wolfsburg. Ein Punkt würde dem Team reichen, um die diesjährige Meisterschaft klarzumachen. Andererseits brauchen die Potsdamerinnen unbedingt einen Sieg, um sich am vorletzten Spieltag womöglich noch den zweiten Tabellenplatz und damit die Teilnahme am internationalen Fußballgeschäft zu sichern. „Eine ganz heikle Angelegenheit wird das also“, weiß Schröder.

Und überhaupt: Wie würde man als Verein dastehen, wenn Wolfsburg die Meisterschaft ausgerechnet im Karl-Liebknecht-Stadion feiert. Schließlich spielt so manche ehemalige „Turbine“ im Kader der „Wölfinnen“. Navina Omilade-Keller, Josephine Henning, Viola Odebrecht, Nadine Keßler und nicht zuletzt Conny Pohlers haben Potsdamer Frauenfußballgeschichte mitgeschrieben und kehren im alles entscheidenden Spiel ins „Karli“ zurück.

„Wir haben zuletzt zwei gute Spiele gemacht und ich hoffe, dass die Spielerinnen mit dem entsprechenden Selbstbewusstsein in das Spiel gegen Wolfsburg gehen“, sagt der Trainer, der mit seiner Mannschaft am Sonntag gleich fünf Spielerinnen offiziell verabschieden wird. Alyssa Naeher wird das Team ebenso verlassen wie Yuki Ogimi, Patricia Hanebeck, Sara Doorsoun-Khajeh und Heleen Jaques. „Das ist im Männerfußball schon gang und gäbe und inzwischen auch im Frauenfußball“, sagt Schröder. „Ogimi kam beispielsweise als No-Name-Spielerin zu uns und hat nach drei Jahren Weltformat.“

Bis zum Saisonende und im Finale des DFB-Pokals werden die Spielerinnen dem Verein selbstverständlich noch zur Verfügung stehen. Bis jetzt hat Turbine mit Julia Simic vom FC Bayern München und dem Schweizer Ausnahmetalent Lia Wälti erst zwei neue Spielerinnen verpflichtet.

Vor dem so wichtigen Spitzenspiel, so unterstreicht Schröder, sei im Team keine besondere Nervosität zu erkennen. „Bei Trainern und Funktionären schon eher“, bekennt er. Schließlich würde das Verpassen des internationalen Fußballgeschäfts auch eine Menge an finanziellen Einbußen mit sich bringen. „Wir haben es am Sonntag selbst in der Hand“, sagt Schröder, der vor allem auch auf ein gut gefülltes Karl-Liebknecht-Stadion mit lautstarken Turbine-Fans hofft. „Und ich bin mir ganz sicher, dass meine Mannschaft alles versuchen wird, um die drei Punkte gegen Wolfsburg einzufahren.“ Jede Menge Prominenz hat sich zu dem Spiel bereits auch angesagt: Unter anderem werden die norwegischen und schwedischen Nationaltrainer anwesend sein, um ihre Spielerinnen vor der im Juli in Schweden anstehenden Europameisterschaft noch einmal unter die Lupe zu nehmen.

Anpfiff ist am Sonntag um 14 Uhr.

Henner Mallwitz

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