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Sport: „Wichtigstes Ziel bleibt der Klassenerhalt“

Trainer Thomas Leek über die bisherige Saison des Fußball-Brandenburgligisten SV Babelsberg 03 II

Stand:

Thomas Leek, die von Ihnen trainierte zweite Mannschaft des SV Babelsberg 03 überwintert in der Fußball-Brandenburgliga auf Tabellenplatz acht. Sind Sie zufrieden damit?

Nach dem holprigen Start sind wir mit unserem derzeitigen Ergebnis sicher nicht unzufrieden. Es geht in dieser Liga wie in der Vergangenheit relativ eng zu. Wir sind ein Stück von einem Abstiegsplatz entfernt, allerdings nicht soweit, um sich entspannt zurückzulehnen.

Die Kurve des SVB II zeigt von ganz unten bis zwischenzeitlich auf Platz vier – wo soll Ihre Mannschaft am Saisonende stehen?

Wenn wir dort aufhören, wo wir jetzt stehen, sind wir zufrieden.

Vor der Saison hatten Sie noch den Klassenerhalt als Saisonziel ausgegeben – Sie gucken jetzt also schon optimistischer der zweiten Halbserie entgegen, oder?

Nicht wirklich. Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass nach dem überraschenden 3:1 des Tabellenvorletzten Seelow am vergangenen Wochenende gegen Spitzenreiter Waltersdorf zwischen uns und einem Abstiegsplatz nur sieben Punkte liegen. Das sind Nuancen. Sollten wir ähnlich schlecht wie zu Saisonbeginn – mit Niederlagen gegen Stahl Brandenburg, Neuruppin und Werder – in die Rückrunde starten, wären viele andere Mannschaften an uns dran oder vorbei. Wir werden zufrieden sein, wenn wir mit dem Klassenerhalt den ersten Schritt schaffen. Sollte es am Ende ein einstelliger Tabellenplatz werden, wäre das das berühmte i-Tüpfelchen. Wichtigstes Saisonziel bleiben der Klassenerhalt und eine Konsolidierung der Mannschaft.

Sie haben im bisherigen Saisonverlauf insgesamt 33 Kicker eingesetzt, darunter neun aus Babelsbergs Drittliga-Kader. Kann sich eine Mannschaft so überhaupt richtig einspielen?

Nein, das konnten wir in den letzten Jahren nie und das werden wir auch in den kommenden Jahren nicht schaffen. Bei uns werden zahlreiche Spieler aus der ersten Mannschaft eingesetzt, die sich in der Brandenburgliga nach einer Verletzung oder wegen weniger Drittliga-Einsätze Spielpraxis holen müssen. Das ist aber auch nicht dramatisch, sondern gängige Praxis in jeder zweiten Mannschaft eines im Profifußball spielenden Vereins.

Mit fünf Treffern war Dennis Lemke aus dem Drittliga-Kader Ihr bisher erfolgreichster Torschütze.

Dennis Lemke hätte sicher noch das eine oder andere Tor mehr machen können oder gar müssen. Dass niemand aus unserem eigentlichen Kader in der Torjägerliste führt, liegt zum einen daran, dass die aus der ersten Mannschaft eingesetzten Spieler zumeist Offensivspieler waren, so dass unsere eigenen Stürmer nicht so eingesetzt werden konnten. Zum anderen sind Torjäger überall rar gesät, und hätten wir einen richtigen Knipser in unseren Reihen, würde der sicher bei Cheftrainer Dietmar Demuth zum Zuge kommen.

Zweitbester Torschütze ist mit drei Treffern Hans Karaj aus Ihrem eigenen Kader, der vor einem Jahr aus der eigenen A-Jugend zum SVB II kam und als einziger Kicker alle 15 Spiele der Meisterschaft bestritt. Was kann man über ihn sagen?

Hans war in der A-Jugend der absolute Überflieger, der in der Brandenburgliga dieser Altersklasse alle Gegner schwindelig spielte. Als er dann im vergangenen Jahr zu uns kam, merkte er, wie schwer es im Männerfußball ist, obwohl er sehr gute Voraussetzungen mitbringt. Er hat sich nach und nach an die rauhere Luft gewöhnt und in der Hinrunde dieser Saison einige sehr gute Spiele gezeigt. Was seine Konstanz und seine Aktivitäten im Spiel anbelangt, hat er aber noch Reserven nach oben.

Mit Marian Unger stand viermal auch der Mannschaftskapitän der Drittliga-Mannschaft bei Ihnen im Tor...

Es war klar, dass ab und an der Torwart, der in der ersten Mannschaft nicht im Kasten steht, bei uns Spielpraxis sammelt. In den vergangenen Jahren war es Daniel Zacher, jetzt war es durch den Wechsel oben halt Marian Unger. Was dessen professionelle Einstellung zeigt, nach jedem möglichen Spiel zu lechzen.

Am Sonntag endete die Hinrunde der Landesmeisterschaft – ist das Training Ihrer Mannschaft auch schon beendet?

Noch nicht ganz. Wir werden uns am Dienstag nächster Woche noch einmal treffen und dann auch einige Dinge der Wintervorbereitung absprechen.

Wie sieht die Planung bis zum Rückrunden-Auftakt am 25. Februar bei Stahl Brandenburg aus?

Am 29. Dezember beteiligen wir uns wieder am Potsdamer Hallenmasters, außerdem haben wir eine Einladung zum Cup der Berliner Regionalliga- und Oberliga- Vereine am 15. Januar in Charlottenburg. Am 16. Januar, ist dann offizieller Trainingsbeginn für die Rückrunde.

Wird es in der Winterpause personelle Änderungen in Ihrer Mannschaft geben?

Darüber wird noch entschieden. Die finanziellen Turbulenzen, in die der Verein im Mai geriet, hatten Auswirkungen auch auf unsere zweite Mannschaft. Auch bei uns herrschte eine große Unsicherheit, die die Kader-Zusammenstellung erschwerte. Wir haben zahlreiche A-Jugendliche aus unserer Nachwuchsmannschaft, die in die Regionalliga aufstieg, geholt, von denen nicht alle die Hoffnungen und Erwartungen erfüllen konnten, die sie selbst und auch wir hatten. Wir werden uns daher jetzt im Winter von dem einen und anderen trennen. Sollten sich andererseits Neuverpflichtungen anbieten, die uns als Mannschaft weiterhelfen, werden wir auch nicht untätig sein.

Das Interview führte Michael Meyer.

Thomas Leek (41) war einst Mittelfeldspieler des SV Babelsberg 03 und ist seit 2001 Trainer der SVB-Reserve, die in der Brandenburgliga, der höchsten Spielklasse des Landes, kickt.

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