ATLAS: Widerspruch
Die außerordentlich renommierte Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Babelsberg zur Filmuniversität zu küren, käme einem Paukenschlag gleich. Das internationale Interesse für eine solche Aufwertung wäre enorm – und müsste natürlich auch adäquat bedient werden.
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Die außerordentlich renommierte Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Babelsberg zur Filmuniversität zu küren, käme einem Paukenschlag gleich. Das internationale Interesse für eine solche Aufwertung wäre enorm – und müsste natürlich auch adäquat bedient werden. Insofern tut die neue Wissenschaftsministerin Martina Münch gut daran, eine solche Aufwertung der HFF mit Kriterien zu versehen, die erfüllt werden müssen. Die Hochschul- Leitung verspricht sich mit der Umwandlung zur Universität einen positiven Marketing-Effekt. Sicher hat sie es nicht allein auf das englische Wort „University“ abgesehen, das in Hollywood besser verstanden wird als etwa „Hochschule“. Denn geht es nicht nur um einen international tauglicheren Begriff, sondern auch um eine inhaltliche Ausweitung und Vertiefung, werden sich die Film-Professoren strecken müssen. Universalität bedeutet klassischerweise, das gesamte wissenschaftliche Fächerspektrum abzudecken. Insofern steckt schon im Begriff „Film-Universität“ ein Widerspruch in sich, der nicht nur mit einem Verweis auf die eigene erreichte Größe aus der Welt geschafft werden kann.
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