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Landeshauptstadt: Widerspruch gegen Betriebskosten

Potsdamer Wohnungsgesellschaften verhandeln mit der EWP um Energiepreise

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Kein Verständnis für erhöhte Nebenkosten haben jetzt mehrere große Potsdamer Wohnungsgesellschaften gezeigt. Sie und einige unabhängige Vermieter haben beim Energieversorger EWP Widerspruch gegen die neuen Fernwärme- und Hausstrom-Preise eingelegt. Das bestätigte EWP-Sprecher Stefan Klotz gestern den PNN. Bereits vergangene Woche habe ein Gespräch zwischen EWP-Geschäftsführung und Vertretern der Wohnungsgesellschaften stattgefunden.

Wie PNN berichteten, müssen Potsdamer ab 2007 mit höheren Nebenkosten rechnen. Besonders stark wirkt sich der Preisanstieg von 20 Prozent bei den Fernwärme-Kosten aus, ebenso bei den Ausgaben für Hausstrom, dessen Preis sich teilweise um rund 60 Prozent erhöhen soll.

Auch die kommunale Wohnungsgesellschaft Gewoba (Pro Potsdam) verhandelt derzeit mit der EWP über die Energie-Lieferung, sagte Gewoba-Sprecher Andreas Wandersleben den PNN: Ziel der Gespräche sei „eine verträgliche Preisgestaltung im Interesse der Mieter“. Da die Gespräche noch nicht abgeschlossen seien, könne er noch keine Details aus den Verhandlungen nennen. Allerdings halte die Gewoba die Preisentwicklung bei den Betriebskosten für „sozial bedenklich“. Vor allem vor dem Hintergrund, dass sich die Anzahl der Haushalte mit niedrigem Einkommen in Potsdam stark erhöht habe, so Wandersleben. Es gebe momentan „kaum noch Sparpotenziale“ bei den betroffenen Mietern. Sie können die höheren Zahlungen für die Nebenkosten „nur unter großer Anstrengung aufbringen“. Nach Angaben des EWP-Sprechers haben Gesprächsteilnehmer nun zusätzliche Unterlagen erhalten, die die neuen Preise besser begründen sollen. Denn die EWP gebe lediglich die Kostenerhöhungen ihres Gaslieferanten Verbundnetzgas-AG in Leipzig an die Potsdamer Kunden weiter (siehe Kasten).

Die Wohnungsgesellschaften, wie auch die Genossenschaft Karl Marx will die EWP-Papiere nun prüfen, sagte Genossenschaftsvorsitzender Ulf Hahn. Die Karl Marx wolle untersuchen, wo sich die Erhöhungen eventuell „wegrationalisieren“ lassen, so Hahn. Auf jeden Fall wolle der Genossenschaftsvorstand die Kosten auch für die Bewohner „transparenter machen“. Die Gewoba fordert zudem, dass die Politik, aber auch Energieanbieter und Vermieter vermehrt auf alternative Energien setzen: „Angesichts weltweit steigender Energiepreise für die herkömmlichen Energiequellen muss hier für die Zukunft nach neuen alternativen Lösungen gesucht werden, um die Preisspirale zu stoppen“, so Wandersleben. J. Wedemeyer

J. Wedemeyer

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