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Blick auf den Lustgarten samt Neptunbassin und Bahndamm. Nach Willen der Grünen soll die Weisse Flotte auf ein Areal nahe der Bahnstrecke ziehen.

© Andreas Klaer

Neptunbassin: Widerstand gegen Flottenbau wächst

Die Brandeburgische Architektenkammer fordert einen Wettbewerb für den Neubau im Lustgarten. Stadtverordnete, deren Zustimmung für das Projekt als sicher galt, schwenken um.

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Innenstadt - Kurz vor der Entscheidung der Stadtverordneten über einen Neubau für die Weisse Flotte am Neptunbassin wächst der Widerstand gegen den Standort. Nach dem Architekturbüro Dietz Joppien, das vor elf Jahren den Lustgarten gestaltet hat, fordert nun auch die Brandenburgische Architektenkammer, das Neptunbecken unbebaut zu lassen und den Neubau stattdessen am Bahndamm zu errichten. Andernfalls falle die Landeshauptstadt hinter selbst gesetzte Qualitätsstandards zurück, sagte Kammerpräsident Bernhard Schuster den PNN.

Schuster bemängelte, dass es keinen Architektenwettbewerb für den Flottenneubau im Lustgarten gegeben habe – obwohl es sich um ein kommunales Grundstück handelt. Es sei lediglich ein Gutachterwettbewerb durchgeführt worden, allerdings standortbezogen für das Areal vor dem heutigen Hafengebäude. Es sei nicht möglich, das Ergebnis dieses Wettbewerbs einfach auf das Gebiet am Neptunbassin zu übertragen, so Schuster.

Wie berichtet hatten die Architekten Anett-Maud Joppien und Albert Dietz Urheberrechte an der Lustgartengestaltung geltend gemacht und vor einer Bebauung des historischen Neptunbassins gewarnt. Stattdessen schlugen sie vor, den Neubau neben dem Bahndamm zu errichten, damit die Sichtbeziehungen frei bleiben. Der Stadt warfen Joppien und Dietz vor, sich nicht an eine gemeinsame Absprache gehalten zu haben, wonach man gemeinsam nach einem Kompromiss suchen wollte. Baudezernent Matthias Klipp (Bündnisgrüne) wies diese Darstellung am Dienstag zurück und warf Joppien und Dietz seinerseits vor, ohne Absprache die Kompromisssuche aufgegeben zu haben.

Teile der Stadtpolitik, deren Zustimmung zum Flottenneubau am Lustgarten am morgigen Mittwoch in der Stadtverordnetenversammlung bereits als sicher galt, schwenken nun wieder um. CDU-Kreischefin Katharina Reiche schloss sich Schusters Forderung nach einem Architektenwettbewerb an. Grünen- Fraktionschefin Saskia Hüneke kündigte einen Antrag an, wonach der Neubau am Bahndamm entstehen soll. Auch die SPD ist skeptisch: Die Bauverwaltung habe die Urheberrechtsproblematik bislang nicht überzeugend dargestellt, hieß es. (pee)

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