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Landeshauptstadt: Wie am Lago Maggiore

Restaurant „Il Theatro“ in der Zichorienmühle öffnet noch vor dem HOT

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Berliner Vorstadt - Giuseppe Riolo, den sie Pino nennen, steht in einem der kreisrunden Turmzimmer der alten Zichorienmühle und blickt hinaus auf den Tiefen See. Er und „seine sizilianischen Freunde“ wollen das Zimmer für geschlossene Veranstaltungen vermieten. Die Hauptattraktion, sagt Pino, ist die Aussicht: „Wie am Lago Maggiore!“

Pino sowie Matranga Paolo und Giuseppe Puzzolo betreiben künftig in der bereits 1799 als „Knochenhauersche Zichorienfabrik“ erwähnten Mühle an der Schiffbauergasse das Restaurant „Il Theatro“. Unmittelbar neben dem Neubau des Hans Otto Theaters soll den Gästen klassische italienische Küche geboten werden. Eröffnen will Pino das „Il Theatro“ noch vor dem HOT, wo am 22. September erstmals der Vorhang hochgezogen wird. Freitag, der 15. September, „könnte ein guter Tag dafür sein“, schlägt er vor.

„Wir werden es schaffen!“ Mit diesen Worten drückte Potsdams Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz gestern vor Ort ihre Zuversicht über den Sanierungsfortschritt an dem Baudenkmal aus. „Wir liegen in den letzten wilden Zügen“, sagte Dirk Onnen. Der Sanierer des Werner-Alfred-Bades hat sich die Rettung der Zichorienmühle 1,5 Millionen Euro kosten lassen. Um Pino & Co. als Gastronomen gewinnen zu können, hat er den Mühlenanbau mit einem Keller versehen lassen, was angesichts der Wassernähe und der Kontaminationen des Erdreichs infolge der industriellen Nutzung des Areals „uns sehr viel Mühe gemacht hat“. So musste das Kellergeschoss mit einem Trog vor dem Grundwasser geschützt werden. Gastronom Pino bestätigt: Ohne den Keller, in dem die Heizungen, Kühlzellen und ein Fettabscheider stehen, wäre ein Restaurant in der Mühle nicht möglich gewesen. Knapp eine halbe Million Euro haben die „Il Theatro“-Betreiber nach Pinos Auskunft selbst investiert. Etwa zwölf Angestellte – am Anfang mehr – werden den Restaurantbetrieb am Laufen halten.

Um den Restaurantgästen den Lago- Maggiore-Blick zu bieten, wird die Zichorienmühle mit einem gläsernen Anbau versehen, der einem Wintergarten gleicht. Onnen weist auf die architektonische Qualität dieses Gastraumes hin: „Er sieht aus der Nähe wie der Sockel der Mühle aus. Vom Schiff aber sieht man ihn kaum“. Die Transparenz und Leichtigkeit des Anbaus nennt Onnen „einen adäquaten Umgang mit einem Denkmal“.

„Il Theatro“-Wirt Pino wohnt seit zwölf Jahren in Potsdam. Schon vor der Wende blickte er von Wannsee aus, wo er das „Salina“ betrieb, häufig auf die Silhouette von Potsdam. In jüngeren Jahren hatte der nun 51-Jährige einen Drei-Jahres-Vertrag als Profi-Fußballer bei Cambridge United in der 3. Division: „Ich habe mehr verdient als mein Vater.“ Gefragt, welchen Ertrag er sich vom „Il Theatro“ erhofft, sagt er lachend: „Millionen“. Wichtig sei, dass die Gäste zufrieden sind, dann komme der wirtschaftliche Erfolg von ganz allein.

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