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DREI STADTTEILE: Wie aus drei eins machen?

Gestern war die Auftaktkonferenz zum Stadtumbauprojekt Stern-Drewitz-Kirchsteigfeld

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DREI STADTTEILEGestern war die Auftaktkonferenz zum Stadtumbauprojekt Stern-Drewitz-Kirchsteigfeld Von Günter Schenke Am Stern - „Aus drei wird eins“ – unter diesem Motto stand die erste „Masterplankonferenz“, die gestern im Bürgerhaus „Sternzeichen“ in der Galileistraße stattfand. Das Ziel: Die drei Stadtteile Stern, Drewitz und Kirchsteigfeld sollen besser miteinander verknüpft werden. „Die Inseln für sich funktionieren ganz gut“, schätzt Mathias Pludra von der Wohnungsbaugenossenschaft 1956 ein, es komme jetzt darauf an, sie im Sinne eines Stadtumbaus miteinander zu verbinden, zu ergänzen und zu erweitern. Gestern wurden erste Möglichkeiten hierfür abgetastet. Kerstin Freiberg, seit Anfang dieses Jahres Managerin des Stern-Centers, zeigt Fotos des mit „Menschenmassen“ gefüllten Einkaufszentrums. Die Menschen auf dem Bild haben sich nicht vordergründig wegen ihres Einkaufs hier versammelt, sondern sie schauen gebannt dem Stabhochsprung zu. Der Stabhochsprung gehört zu den zahlreichen Events, die sich das Management des Stern-Centers einfallen lassen hat und Freiberg sagt dann auch: „Das Stern-Center ist Treffpunkt und Marktplatz für die Bewohner der Stadtteile Stern, Drewitz und Kirchsteigfeld“. Ein Raunen ging durch den überfüllten Raum des Bürgerhauses, was vielleicht sagen will: „Da haben wir ja schon das verbindende Element.“ Das Stern-Center existiert seit 1996. Wie Kerstin Freiberg aus Befragungen weiß, kommen die Besucher und Kunden vor allem aus einem Umkreis von 15 Autominuten. Alle drei südwestlichen Stadtteile mit einer Einwohnerschaft von zirka 30000 Menschen kommen hierher und dem wollen die Center-Manager künftig noch besser Rechnung tragen: durch noch mehr Familienfreundlichkeit und hochwertigere Ausrichtung des Sortiments sowie durch weitere Events, die das Einkaufszentrum zur Flaniermeile machen. Alle, die vom Stadtumbau etwas verstehen oder daran interessiert sind, waren auf dem Workshop vertreten, vom Staatssekretär über Stadtangestellte, Stadtverordnete und Sanierungsträger bis zu Bürgerinitiativen und engagierten Bürgerinnen und Bürgern. Sie hörten den schnell gesprochenen Vortrag von Karin Juhásc, Neubaubeauftragte im Fachbereich Stadtentwicklung, in dem sie darstellte, welche enormen Veränderungen sich in den drei Bereichen in den letzten 15 Jahren vollzogen haben. An die zwanzig Millionen Euro an öffentlicher Förderung sind allein nach Stern und Drewitz geflossen, alle Hochhäuser sind saniert, die Bewohnerschaft ist stabil, Schulen und Jugendklubs sind saniert, diverse kleinteilige Maßnahmen umgesetzt. Trotzdem gibt es Defizite. Eines nennt Juhász selbst: Dringend erforderlich sei eine kulturelle Mitte in Gestalt des geplanten Schulcampus an der Galileistraße. Ferner nennen die Stadtplaner das Umfeld des Stern-Centers sowie den Bereich zwischen Straße AmKirchsteigfeld und Konrad-Wolf-Allee. Hathumar Drost von der Complan GmbH, die mit der Moderation des Masterplan-Projektes beauftragt ist, nennt die nächsten Schritte: Nach der Einführung und Bestandsaufnahme von gestern sollen weitere Analysen folgen und Ende August in eine zweite Konferenz münden. Dann wollen die Stadtplaner schon eine Art Gesamtkonzept vorlegen. Und auf einem dritten Workshop im November wollen sie den fertigen Masterplan vorlegen. Oberbürgermeister Jann Jakobs versicherte gestern, dass es sich bei der Konferenzreihe „nicht um eine akademische Lehrübung“ handele, sondern darum, die Ergebnisse auch praktisch umzusetzen. Auf dem Grund und Boden ehemaliger Drewitzer Bauern wurde das Kirchsteigfeld als größtes Neubaugebiet Ostdeutschlands im Rahmen des Sozialwohnungsbaus aus dem Boden gestampft. Das Neubaugebiet Drewitz ist das letzte aus der DDR-Zeit. Und der Stern stammt aus den siebziger Jahren. Alle drei Gebiete sollen künftig besser miteinander verbunden werden.

Günter Schenke

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