UMFRAGE: Wie denken Potsdamer über die Bettensteuer?

Birgit Bartolomaeus betreibt eine Boutique im Holländerviertel: „Potsdam ist ja berühmt für seine Beklopptheiten – von Touristen profitiere ich gar nicht, die Abgabe hätte ich natürlich bezahlt. Gerecht ist das aber alles nicht, die Stiftung müsste einfach mit dem Geld, das sie hat, besser umgehen.“ Auch Heiko Liesegang ist froh, dass die Tourismusabgabe sein kleines Café mit holländischen Spezialitäten nun nicht trifft: „300 bis 400 Euro im Jahr wären das für mich im Jahr gewesen.“ Besonders unfair an der alten Regelung, so findet er: „Souvenirshops und etwa die Weisse Flotte wären gar nicht beteiligt worden.“ Dass nun die Touristen belangt werden, sei die gerechteste Lösung, sagt Christian Wolf. „Hauptsache der Parkeintritt ist vom Tisch, das wäre krass – ich wohne direkt am Park, muss täglich durch, um zur Uni zu kommen.“ Auch bei den Touristen selbst sorgt die nun geplante Regelung nicht nur für Unmut: „Eine Art Kurtaxe zahlt man ja auch in vielen anderen Städten und sie entlastet die Potsdamer“, sagt Jürgen Erdmann. „So wird einem bewusst, wie viel Geld in die Hand genommen werden muss, um die Parks hier in Schuss zu halten. Ich bin überrascht, wie grün Potsdam ist.“ „Schön ist es nicht, sinnvoll aber schon“, findet Brigitte Enzner-Probst, die aus München zu Besuch ist. „Ich bin DDR-sozialisiert und würde mir mehr Solidarität der Potsdamer mit ihrer Stadt wünschen“, sagt der Buchhändler Carsten Wist: „Ich verstehe einfach nicht, was an einem Parkeintritt so schlimm wäre, mit einer Dauerkarte hätte so jeder Bürger hier zum Erhalt der Parks beitragen können.“ alm