zum Hauptinhalt

ATLAS: Wie der Mond

Die Speicherstadt und der Alte Markt sind hinsichtlich ihres Wertes doch zu unterschiedlich, als dass die Sicherung der architektonischen Qualität mit dem gleichen Instrumentarium erfolgen kann. Der Wert der Potsdamer Mitte ist exorbitant, hier konnte die Stadt die Investoren zum Schaulaufen bitten.

Stand:

Die Speicherstadt und der Alte Markt sind hinsichtlich ihres Wertes doch zu unterschiedlich, als dass die Sicherung der architektonischen Qualität mit dem gleichen Instrumentarium erfolgen kann. Der Wert der Potsdamer Mitte ist exorbitant, hier konnte die Stadt die Investoren zum Schaulaufen bitten. Wer das beste Angebot macht, kriegt sein Filetstück – und gemeint ist nicht nur der Kaufpreis, sondern auch die architektonischen Pläne und das Konzept. Die Speicherstadt funktioniert so nicht. Das machte Pro-Potsdam-Chef Horst Müller-Zinsius im Bauausschuss deutlich. Am Alten Markt ist jedes Grundstück gut. Die Speicherstadt ist dagegen wie der Mond: Es gibt eine helle, sonnige Seite am Wasser. Und es gibt die dunkle, die an der Leipziger Straße. Für die Wasserseite ließen sich die Investoren auf viele planerische Forderungen ein. Für die Straßenseite dagegen nicht. Daher schlägt Müller-Zinsius vor, Grundstücke in Streifen zu verkaufen: Für jeden ein Stück am Wasser und ein Stück an der Straße. Freilich schmeckt eine solche Verbindung von Süßem und Saurem nicht jedem. Daher wäre es schon ein Erfolg, wenn sich die Käufer wenigstens auf eine Begutachtung ihrer Pläne im Gestaltungsrat einließen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })