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Homepage: Wie dick ist Europa?

Neues Modell der europäischen Erdkruste

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Neue Erkenntnisse über die Beschaffenheit der Erdkruste von Europa haben Magdala Tesauro und Mikhail K. Kaban vom GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ) gemeinsam mit Sierd Cloetingh von der Vrije Universiteit in Amsterdam in der renommierten Fachzeitschrift „Geophysical Research Letters“ dargelegt. Die Geologen stellten fest, das Europas Kruste eine erstaunliche Vielfalt aufweist: So ist unter Finnland die Kruste so dick, wie man es nur unter einem Gebirge wie den Alpen erwarten würde. Erstaunlich ist auch, dass die Kruste unter Island und den Färöer-Inseln sehr viel mächtiger ist als eine typische ozeanische Kruste.

An der Erforschung der Erdkruste, die im globalen Mittel rund 40 Kilometer dick ist, wird seit Jahrzehnten intensiv gearbeitet. Allerdings haben verschiedene Forschergruppen in Europa sich meist auf einzelne Regionen konzentriert. Daher gab es bisher kein hochauflösendes und konsistentes Gesamtbild der europäischen Kruste. Diese Lücke wird nun durch die vorgelegte Arbeit geschlossen. Unter Hinzuziehung neuester seismologischer Ergebnisse wurde ein digitales Modell der europäischen Erdkruste geschaffen. Der neue, detaillierte Blick schafft zugleich auch die Möglichkeit, Störeffekte der Kruste beim Blick in das tiefere Erdinnere zu verringern.

Ein genaues Modell der Erdkruste, das heißt der obersten Erdschichten bis etwa 60 Kilometer Tiefe, ist Voraussetzung für das Verständnis der sich über Millionen Jahre hinziehenden Entwicklung des europäischen Kontinentes. Diese Kenntnisse helfen bei der Entdeckung wirtschaftlich bedeutender Lagerstätten, zum Beispiel Erdöl im Kontinentalschelf, oder allgemein bei der Nutzung des unterirdischen Raumes, zum Beispiel für die Speicherung von Kohlendioxid. Sie tragen auch zur Erkennung geologischer Gefahren wie Erdbeben bei. PNN

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