Landeshauptstadt: „Wie ein Friseur“, ruft bewundernd eine Sächsin aus
Wenn der Rentner Johannes Glapski und der Landschaftsarchitekt Gerd Schurig in ihrem Vorgarten die Eiben schneiden, können sie sich vor Anfragen neugieriger Touristen kaum retten. „Gugge mal, wie ein Friseur“, ruft bewundernd eine Sächsin aus, als Schurig die zu Würfeln, Zylindern, Kegeln, Pyramiden oder Prismen geformten Gewächse schneidet.
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Wenn der Rentner Johannes Glapski und der Landschaftsarchitekt Gerd Schurig in ihrem Vorgarten die Eiben schneiden, können sie sich vor Anfragen neugieriger Touristen kaum retten. „Gugge mal, wie ein Friseur“, ruft bewundernd eine Sächsin aus, als Schurig die zu Würfeln, Zylindern, Kegeln, Pyramiden oder Prismen geformten Gewächse schneidet. Die heutigen Mieter haben die geometrischen Gebilde vom bis Anfang der 70er Jahre wirkenden Garteninspektor Ernst Gugsch übernommen. Damit sollte wohl auch auf die Bedeutung dieses Amtes hingewiesen werden. Das wunderschöne Gärtnerhaus nahe dem Sanssouci-Eingang Kuhtor ist eines der letzten, die sich erhalten haben. Am Ende des 18. Jahrhunderts wurde eine ganze Reihe davon erbaut – die Gärtner erhofften sich Aufträge für die Hoftafel in Sanssouci. Als Schurig 1992 einzog, fand er in seiner Gartenhälfte zu „Klopsen“ ausgewachsene Gehölze vor, brachte sie aber behutsam wieder in ihre geometrischen Formen. Wer die angestrebte Form verfolgt und das Auge für den Schnitt hat, kommt in einigen Jahren zum Ziel. Gerd Schurig empfiehlt deshalb auch Laien, den Mut dafür aufzubringen. E. Hoh
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