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Verschmiert. Die Täter besprühten Wände und Autoscheiben.

© Andreas Klaer/privat

Landeshauptstadt: „Wie ein Schlag in die Magengrube“

Eine Schmiererei und die Folgen: Leiterin der Türk-Schule sucht nach Zeugen

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Für die Sprayer war es vielleicht nur Nervenkitzel und schneller Spaß – bei den Schülern der Wilhelm-von-Türk-Schule sitzt der Schrecken immer noch tief: Gut drei Wochen ist es her, dass das Schulgebäude der Einrichtung für hör- oder sprachgeschädigte Kinder und Jugendliche, die Sporthalle, das nur wenige Tage vorher zerstörte Gewächshaus und das nagelneue Schulauto über Nacht mit Graffiti besprüht wurden. „Für uns war das wie ein Schlag in die Magengrube“, sagt Schulleiterin Uta Kapp. Bis heute hofft sie auf einen Zeugen, der die Täter am Wochenende vom 12. auf den 13. Februar im Bisamkiez beobachtet hat.

„Die Kinder waren sehr betroffen“, erzählt sie von dem Montagmorgen im Februar, an dem die Schmierereien entdeckt wurden. Besonders stark hätten die Jüngeren auf das besprühte Auto reagiert: „Sie haben gefragt, ob die Klassenfahrten jetzt ausfallen müssen.“ Der Ford gehörte erst seit Ende Januar der Schule, die feierliche Einweihung, zu der Zeitungsreporter und das Stadtfernsehen kamen, war ein großer Tag für die Schüler.

165 Kinder und Jugendliche von den Klassenstufen eins bis zehn lernen an der Türk-Schule, rund ein Drittel von ihnen wohnt auch im schuleigenen Internat. „Für sie ist es wie ein zweites Zuhause, sie identifizieren sich mit dem, was hier passiert, ganz doll“, erklärt Schulleiterin Uta Kapp: „Wir haben in allen Klassen darüber gesprochen.“ Die Schmierereien hätten viele Kinder beschäftigt, „als ob ihr persönliches Eigentum beschädigt wurde“.

Inzwischen sind zumindest die Scheiben des Autos wieder gereinigt – bezahlt vom Förderverein, sagt Kapp. Wann das Schulgebäude gesäubert wird, sei noch unklar – die Schule wartet momentan ohnehin auf eine anstehende Außensanierung. Danach kann sich Uta Kapp auch ein Projekt vorstellen, bei dem die Wände des Schulgebäudes von Profis besprüht werden. „Das ist natürlich alles eine Kostenfrage.“ jaha

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