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Aimantas Staniois meisterte seinen Bundesliga-Kampf mit Bravour.

© M. Thomas

Sport: Wie ein wilder Stier: Aimantas Staniois zerlegt seinen Gegner

Box-Weltergewichtler beim 11:7-Erfolg von Motor Babelsberg gegen ersatzgeschwächte Bayern überzeugend

Stand:

Durch einen überzeugenden 11:7-Erfolg gegen den Boxclub Straubing feierte der SV Motor Babelsberg einen wichtigen Erfolg in der 1. Box-Bundesliga. Vor ausverkauftem Rängen im Toyota-Haus an der Großbeerenstraße bekamen die Zuschauer wieder eine Menge geboten: eine perfekte Choreographie bei der Präsentation beider Teams, zwei neunjährige Boxer, die für ihr dreiminütiges Debüt viel Applaus ernteten und sechs hochklassige Bundesligakämpfe. Ringsprecher Stefan Lauterbach moderierte den Kampfabend gewohnt frisch und kenntnisreich.

Der Abend begann vielversprechend für Motor: Im Leichtgewicht (Gewichtsklasse bis 58 Kilogramm) gewann Adte Gashi gegen den Straubinger Marek Jedrzeiwski durch Abbruch in der dritten Runde. Ein Cut über der Augenbraue des Polen wurde durch den Ringarzt für zu schwerwiegend befunden, sodass dieser seine beeindruckende Kampfbilanz – von 132 Kämpfen hatte er 119 gewonnen – nicht weiter ausbauen konnte. Motor-Halbweltergewichtler Zdenek Chladeck ließ sich in der Gewichtsklasse bis 65 Kilogramm vom tänzelnden Kafli Rudin nicht überraschen, nachdem ihn sein Trainer Hans Buchmeier in der zweiten Runde ermahnte: „Nimm die Pfoten hoch!“ Chladeck siegte letzlich einstimmig.

Der dritte Hauptkampf wurde zum Highlight des Kampfabends: Im Weltergewicht (bis 70 Kilogramm) traf der Litauer Aimantas Stanionis auf den Niederländer Max van der Pas. Verlief die erste Runde noch ausgeglichen, so musste van der Pas im weiteren Verlauf immer wieder harte Schläge von Stanionis einstecken. Als Zuschauer fühlte man sich an den berühmten Boxfilm „Wie ein wilder Stier“ mit Robert de Niro erinnert. Dem19-jährigen Stanionis gelangen in der vierten Runde zwei Leberhaken, die van der Pas die Luft nahmen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht musste er den ungleichen Kampf aufgeben. Van der Pas zeigte von seinem Gegner beeindruckt. „Den schlägt keiner in Deutschland“, schwärmte auch Trainer Ralph Mantau von seinem Schützling. Stanionis’ weitere Karriere ist auch schon geplant: Nach Olympia 2016 wird der Litauer wohl Profi, bis dahin soll er aber weiter in Babelsberg boxen.

Der Erfolg von Patrick Woicicki im Mittelgewicht (bis 76 Kilogramm) gegen den Debütanten Emre Hüseyin Cukur fiel überzeugend aus, hingegen überraschte der Erfolg von Satula Abdulai – nach dem Ausscheiden aus der Sportfördergruppe in Frankfurt/Oder mit geplantem Neuanfang – im Halbweltergewicht (bis 82 Kilogramm) in der Auseinandersetzung mit Mateusz Tryc. Im Schwergewicht (über 82 Kilogramm) brach der Ringarzt nach einem unbeabsichtigtem Kopfstoß des Straubingers Roman Gort gegen einen geschockten Vitalijus Subacius den Kampf in Runde eins ab. „Mit Kopfschutz wäre das nicht passiert“, analysierte Trainer Ralph Mantau. SE

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