Landeshauptstadt: Wie eine Schmuckbrosche
Mittelbeet des Sizilianischen Gartens mit Pfeilspitzen und Pfannkuchen
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Mittelbeet des Sizilianischen Gartens mit Pfeilspitzen und Pfannkuchen Von Erhart Hohenstein Viel bewunderter Blickfang der Sanssouci-Besucher ist zurzeit das Mittelstück des Sizilianischen Gartens, das erstmals seit den 20er Jahren seine originale Bepflanzung zurückerhalten hat. Auf dem linsenförmig erhöhten großen Rundbeet steigen im Mittelkreis 50 Kaiserkronen auf, die von 500 Tulpen „Queen of Sheba“ und 300 Myositis „Blauer Strauß“, einer Vergissmeinnichtsorte, umgeben sind. Auf den zwölf wie Pfeilspitzen geformten Beeten blühen je 800 rote, rosa und weiße Tausendschönchen und 1800 hellblaue Vergissmeinnicht, auf den ebenfalls zwölf runden Pfannkuchenbeeten weiße Tulpen und verschiedenfarbene Stiefmütterchen. Bis Ende Mai kann die Frühjahrbepflanzung noch betrachtet werden, anschließend wird sie durch die ebenso prächtige Sommerbepflanzung mit roten und weißen Pelargonien, Farnen und Männertreu abgelöst. Im erhöhten Mittelkreis steht dann eine Fächerpalme, ihr schließen sich zum Rand Yucca als Kübelpflanzen an. Ab Juli werden auch die historischen Rosensorten auf den Pfannkuchenbeeten blühen. Von der Höhe der Maulbeerallee aus wirkt das Beet wie eine große Schmuckbrosche. Den schönsten Blick hätte der Besucher, wenn er dicht an die dort verlaufende Balustrade herantritt. Doch das ist wegen des schlechten Bauzustandes nicht möglich, bedauert Gartenfachbereichsleiter Sven Hannemann, der mit seinen Mitarbeitern für die Bepflanzung sorgt. Der von Peter Joseph Lenné 1856 bis 1866 gestaltete Sizilianische Garten wurde im Vorjahr auf seinen Originalzustand zurückgeführt. Vorausgegangen waren langwierige Forschungen durch den stellvertretenden Gartendirektor Jörg Wacker. Für die Wiederherstellung der ursprünglichen Bepflanzung bildete ein Plan des Hofgärtners Theodor Nietner aus dem Jahr 1878 eine wichtige Hilfe. Daraus konnte Wacker die Pflanzen und Gehölze, die hier wuchsen oder in Kübeln standen, standortgenau zuordnen.
Erhart Hohenstein
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