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Von Eva Schmid: Wie funktioniert die Welt?

Mit spektakulären Experimenten lernen Kinder die Welt verstehen

Von Eva Schmid

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Warum ist der Himmel blau? Weshalb sind Seifenblasen rund? Und wieso stehen einem die Haare nach dem Kämmen zu Berge? Kindern Naturphänomene zu erklären, ist nicht so einfach, denn wie können komplexe physikalische Prozesse wie die Anziehungskraft oder die Besonderheit der Spektralfarben einem Grundschulkind verständlich vermittelt werden?

„Am besten lässt man sie einfach alles selbst ausprobieren – unser Alltag ist voller Naturphänomene“, erklärt Axel Werner, Kurator des Potsdamer Mitmachmuseums Exploratorium. Er weiß, dass Kinder Experimente lieben. Die Spannung steigt, wenn es darum geht, eine Kerze unter Wasser brennen zu lassen oder ein Periskop nachzubauen. Seit September 2006 begeistert der studierte Physiker Kinder und Erwachsene mit seinen Museumsexponaten, wie zum Beispiel einer Schokokuss-Pumpe oder einem gefrorenen Schatten. 30 seiner spektakulärsten und mehrfach mit Schülern erprobten Experimente sind seit gestern in dem Buch „Wie funktioniert die Welt? Naturphänomene im Alltag Teil 2“ veröffentlicht. Dabei werden Naturphänomene zu den Themen Wasser, Atom, Luft, Farben und Temperaturen behandelt.

Vor zwei Jahren brachte Axel Werner zusammen mit dem Mosaik Verlag bereits sein erstes Buch mit Experimenten heraus. „Aufgrund der großen Nachfrage der Leser wurde ein zweiter Teil des Buches erstellt“, berichtet die Verlagslektorin Maren Ahrens bei der gestrigen Buchvorstellung im Exploratorium.

Drei Comicfiguren – Brabax, Califax und Abrax aus dem Mosaik-Heft, einem der auflagenstärksten und ältesten Comic-Hefte – erklären die 30 Experimente. „Die Kinder brauchen einen optischen Blickfang, zu viel Text ermüdet und dank der Comics können sie schnell erkennen, was man für das Experiment braucht und wie es abläuft“, erklärt Werner. Die Forschungsutensilien müssten nicht extra gekauft werden, sondern seien in jedem Haushalt vorhanden. Für ein Seifenblasen-Experiment zum Beispiel, braucht man nur Seifenflüssigkeit, einen Suppenteller, Nägel, Zwirn und ein Stück Styropor. Die vier Nägel werden jeweils an den Ecken des Styropors hinein gedrückt und mit dem Zwirn verbunden. Dann werden die Nägel in die Flüssigkeit getunkt und beim Herausnehmen entsteht eine quadratische Seifenblase. Als Check, ob das Experiment gelungen ist, gibt es jeweils ein kurze Beschreibung im Buch, was man am Ende des Versuchs beobachten kann. Und natürlich darf die Erklärung zu dem selbst erprobten Naturphänomen nicht fehlen: Beim Seifenblasen-Versuch wird deutlich, dass die Blasen nur deshalb rund sind, weil dies weniger Energie kostet. Sie könnten auch quadratisch sein. Die Haut der Seifenblase bildet immer eine Minimalfläche und die ist rund. Auch die unterschiedlichen Körperformen der Pinguine geht auf dieses Energie-Phänomen zurück: Die Pinguine vom Nordpol sind rundlicher und kleiner als die vom Südpol. Ihr Körpervolumen hat die optimale Form, um so wenig Energie wie möglich zu verlieren. Weitere Phänomene werden beim Schälen von rohen Eiern, dem Bau eines Aufwindkraftwerks oder mit Hilfe einer Lochkamera erklärt. Sogar die tägliche Energiezufuhr von Kindern in Form von Zucker wird zum Thema.

„Wir haben dieses Forscherbuch auch extra für Grundschullehrer konzipiert“, erklärt Werner und hofft, dass Naturphänomene verstärkt im Unterricht behandelt werden. Neugierige Kinder können aber auch problemlos von zu Hause aus die Welt der Wissenschaft entdecken.

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