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Sport: Wie vor zwei Wochen ...

wäre es fast gewesen, doch am Ende verloren die VfL-Handballer

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wäre es fast gewesen, doch am Ende verloren die VfL-Handballer Von Benjamin Unger Die Zuschauer in der Heinrich-Mann-Allee wurden am Sonntag Nachmittag Zeuge, dass sich Geschichte doch nicht wiederholt. Mit 24:28 (11:11) kassierte der VfL Potsdam in der Handball-Regionalliga eine Heimniederlage gegen den LHC Cottbus. Doch vor der Chronologie der Niederlage bedarf es der Klärung der sich nicht wiederholenden Geschichte. Der VfL nämlich hatte zwischen der 40. (Spielstand: 14:14) und der 50. Minute (17:22) eine schlechte Phase, in der sie vor allem durch ihre Abschlussschwäche den Anschluss verloren. Somit schien die Partie eigentlich schon entschieden So wie der VfL im letzten Heimspiel gegen Coburg auch nach 50 Minuten mit fünf Toren im Hintertreffen lag. Genau wie vor zwei Wochen setzte Trainer Alexander Haase auch gegen Cottbus alles auf eine Karte und forcierte die direkte Manndeckung dreier LHC-Führungsspieler. Genau wie vor zwei Wochen verlor der Gast dadurch plötzlich seine Linie und wurde unsicher, machte Fehler. Genau wie vor zwei Wochen kam der VfL dann – in dieser Phase angetrieben von Tobias Kurtz – Tor für Tor näher und gestern hieß es dann zweieinhalb Minuten vor dem Ende 24:25. Genau wie vor zwei Wochen ging das Spiel dann aber doch nicht aus. Der LHC hat es dann „abgebrüht gemacht“, wie Enrico Bolduan später bemerkte. Cottbus nämlich fand seine Linie wieder und profitierte auch von den Potsdamer Fehlwürfen in dieser Phase. Dennoch merkte man den Gästen an ihrer überschwänglichen Freude nach dem Schlusspfiff an, dass die letzten spannenden Minuten auch an ihnen nicht spurlos vorbeigegangen waren. Die Potsdamer hielten über weite Strecken des Spiels recht gut mit. Dies lag weniger an einer tollen Leistung der Einheimischen, sondern vielmehr an der Schwäche der Gäste. Jene Cottbuser die mit der imposanten Bilanz von zehn Siegen aus den letzten zehn Spielen angereist waren. Doch der VfL hätte den Lausitzern gestern durchaus deren erste Niederlage seit dem 1. November 2003 beibringen können. Cottbus präsentierte sich besonders in der ersten Hälfte sehr uninspiriert und es machte den Anschein, als ob sie das brandenburgische Duell auf die leichte Schulter nehmen. Schwer machte es ihnen zudem „Landsmann“ Christian Pahl. Der Cottbuser im VfL-Kasten bot eine ganz starke Vorstellung und bewahrte sein Team vor allem in der ersten Halbzeit vor einem frühen Rückstand. Nur hatte der VfL gegen den LHC einfach zu wenig variable Angriffsmöglichkeiten: „Ich glaube in der ersten Hälfte gab es kein Tor von außen oder vom Kreis“ legte Haase nach der Begegnung den Finger in die Wunde. „Wir hatten wenig Leute, die den Druck aufrecht erhalten“. So hing es einmal mehr an Enrico Bolduan und Göran Böhm die Abwehr auf eigene Faust zu überwinden. Bolduan begann gewohnt zielsicher, aber baute im Lauf der Begegnung immer mehr ab: „Ich hatte heute keine richtige Power, da ich erkältet bin“, erklärte er. Versuchte Bolduan immerhin weiter Eins gegen Eins zu gehen und selbst zu werfen oder auf Rechtsaußen Pawlazyk abzulegen, blieb die linke Angriffsseite der Potsdamer gestern weithin ohne Torgefahr. Der VfL – ohne Sascha Detlof (Verletzung am Finger) und Tobias Exler (beruflich verhindert) – hat momentan ein Personalproblem, aber „ich kann mir die Leute ja nicht schnitzen“, sagt Haase. VfL: Pahl, Wagner; Marc Thiele, Jan Thiele (1), Böhm (7), Bolduan (4), Pawlazyk (1/2), Klein (2), Pietschmann (2), Kuhnigk, Kurtz (5).

Benjamin Unger

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