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Den Bann gebrochen. Mit seinem 1:0 gestern in Bremen traf Markus Müller (Mitte) erstmals in diesem Jahr für Babelsberg 03. Keeper Christian Vander, Leon Balogun (rechts) und Felix Kroos (vorn) können hier sein Tor nicht verhindern.

© Jan Kuppert

Sport: Wieder aus dem Abstiegskeller

Fußball-Drittligist SV Babelsberg 03 gewann bei Werder Bremen II mit 2:1 / Torwart Zacher verletzt

Stand:

Nach der Partie fielen den Kickern des SV Babelsberg 03 gleich mehrere Steine vom Herzen. „Wir sind noch im Geschäft“, fasste Trainer Dietmar Demuth nach dem 2:1 (2:0)-Auswärtssieg bei Werder II die Lage in der 3. Liga zusammen. Der Sprung aus dem Abstiegskeller war gelungen, und das machte Mut für die kommenden Wochen. Der Coach hatte die zweite Halbzeit der Partie allerdings nicht vergessen, und die Leistung seiner Mannschaft nach der Pause machte ihn weniger froh: „Wir haben versäumt, das dritte Tor nachzulegen, also mussten wir wieder zittern.“ Als Sebastian Boenisch aus kurzer Distanz zum 1:2-Anschluss getroffen hatte (75.), erinnerte sich Demuth sorgenvoll ans Hinspiel gegen Werder II. „Ich dachte: Ach du Scheiße“, so der SVB-Trainer. Bei der 2:3-Niederlage im vergangenen Oktober hatte seine Mannschaft schließlich auch mit 2:0 geführt, ehe der Anschluss in der 75. Minute die Wende einleitete.

Diesmal aber ging es gut. Es wäre auch nicht auszudenken gewesen, wenn Babelsberg diese Partie noch aus der Hand gegeben hätte – nach all den Chancen in der Anfangsphase. Der Gast hatte nämlich mit dem Spielbeginn das Heft in die Hand genommen, war sichtlich bemüht, die junge Bremer Mannschaft zu verunsichern. Weshalb es zu einer Art Privatduell zwischen Markus Müller und dem Bremer Keeper Christian Vander kam. „Das ging wohl mit 5:1 für ihn aus“, meinte der Babelsberger Stürmer später. Beeindrucken konnte ihn das nicht. „Das Entscheidende ist doch, dass wir gewonnen haben“, so Müller, der nach über 1000 Minuten mal wieder ein Tor erzielte. Es hätten mehr werden können: Beim Kopfball aus kurzer Distanz (11.), dem Schuss aus spitzem Winkel (12.) oder dem Drehschuss aus 15 Metern (26.). Doch in jedem Fall hatte Vander das bessere Ende für sich gehabt. Lediglich beim 1:0, als die Bremer Abwehr den Ball nach einer Ecke nicht aus der Gefahrenzone bekam und Müller aus zwei Metern abstaubte, war der Schlussmann ohne Chance (19.).

War dieser Treffer noch eher zweckmäßig als schön, zählte das Tor von Anton Makarenko dagegen zur Kategorie „Sonntagsschuss“. Aus 18 Metern hatte der Mittelfeldspieler einfach mal volley abgezogen und in den linken Winkel des Bremer Tores getroffen (42.). Ein Treffer, über den sich die Gäste um so mehr freuen konnten, da das Zittern gegen Spielende ohne negative Folgen geblieben war.

Babelsbergs Torhüter Daniel Zacher konnte die Partie gestern nur auf zwei Krücken verfolgen. Am Donnerstag hatte er sich beim Erwärmen vorm Training eine Verletzung des linken Sprunggelenks zugezogen; statt seiner nahm gestern Torwarttrainer Sebastian Rauch auf der Ersatzbank Platz. „Ich hoffe, in zwei Wochen wieder ins Training einsteigen zu können“, so Zacher. „Wichtiger ist aber, dass wir heute gewonnen haben.“ (mit M. M.)

Bremen II: Vander; Boenisch, Balogun, Schoppenhauer, Schön; Nagel, A. Stevanovic, Trinks, Kroos (63. Henze); Thy, Avdic (46. Wegner).

Babelsberg: Unger; Nelson, Grossert, Surma, Rudolph; Prochnow, Evljuskin; Groß (63. Kauffmann), Stroh-Engel, Makarenko; Müller (71. Hebisch).

Stefan Freye

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