Landeshauptstadt: Wieder Bombe in Zentrum Ost gefunden

Zentrum Ost - Potsdams größte Evakuierung nach dem Zweiten Weltkrieg wiederholt sich: Morgen müssen rund 11 800 Menschen zwischen Heinrich-Mann-Allee und Babelsberg erneut ihre Wohnungen verlassen. Grund ist ein zweiter Bombenfund auf der Baustelle der TLG Immobilien in der Lotte-Pulewka-Straße. Bereits am 20. Juli dieses Jahres war dort ein Baggerfahrer auf einen Sprengkörper gestoßen. Am späten Nachmittag wurde gestern der zweite Fund gemacht: Dabei handelt es sich nach Angaben der Stadtverwaltung um eine Fünf-Zentner-Bombe US-amerikanischer Bauart aus dem Zweiten Weltkrieg. Sie soll morgen entschärft werden. Dafür müssen die Anwohner den Sperrbezirk bis 9 Uhr verlassen haben.

Der Sperrbezirk wird nach Angaben der Stadt höchstwahrscheinlich in denselben Grenzen verlaufen wie bei der Entschärfung des ersten gefundenen Sprengkörpers am 21. Juli (siehe Grafik). Damals hatte es jedoch wegen Problemen bei der Evakuierung der Wohngebäude eine zweieinhalbstündige Verzögerung gegeben. Vor allem viele alte Menschen wollten ihre Wohnungen nicht verlassen, mehr als 100 Kranke und Behinderte mussten Feuerwehr und Rotes Kreuz in Mannschaftsbussen und Krankenwagen in Notunterkünfte bringen. Bei der Evakuierung sollen nach Angaben der Stadt nun noch mehr Mitarbeiter der Verwaltung helfen, deren Dienstleistungsbereiche bleiben deshalb morgen geschlossen.

Im Sperrbezirk liegen auch der Potsdamer Hauptbahnhof – der Zugverkehr wird wohl für die Entschärfung komplett eingestellt – Teile der Nutheschnellstraße, Gebäude der Landesregierung und die Agentur für Arbeit. SCH

Das Bürgertelefon zur Evakuierung ist unter Tel.: (0331) 289 15 77 ab heute 8 Uhr geschaltet. Bettlägrige und gehunfähige Menschen können bei der Feuerwehr unter Tel.: (0331) 370 12 16 einen Transport anmelden.