ATLAS: Wieder gut
Am Ende könnte es egal sein, wie der Beschluss zustande kam, aber nur beinahe: Entgegen den Aussagen der vergangenen Woche sollen nun doch alle Fenster des Landtagsschlosses entsprechend der historischen Vorgaben gebaut werden. Angeblich liege die Entscheidung schon länger zurück, nur aufgrund einer Kommunikationspanne sei sie noch nicht öffentlich gemacht worden, hieß es gestern seitens des Ministeriums.
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Am Ende könnte es egal sein, wie der Beschluss zustande kam, aber nur beinahe: Entgegen den Aussagen der vergangenen Woche sollen nun doch alle Fenster des Landtagsschlosses entsprechend der historischen Vorgaben gebaut werden. Angeblich liege die Entscheidung schon länger zurück, nur aufgrund einer Kommunikationspanne sei sie noch nicht öffentlich gemacht worden, hieß es gestern seitens des Ministeriums. Also: Ende gut, alles gut – Hauptsache, die historischen Fenster kommen!? Doch so einfach ist es nicht. Ganz abgesehen davon, dass man an einer solch gravierenden Kommunikationspanne durchaus auch mal zweifeln darf – entscheidend ist doch die Tatsache, dass die Bauherren offenbar heftig damit geliebäugelt haben, die Fenster der historischen Vorgabe nur anzunähern. Sonst hätte es des Rückziehers ja gar nicht bedurft. Man darf sich sicher sein, dass die Entscheidung auch durch Druck von außen diktiert worden war. Schon die eingebauten Musterfenster hatten Mahner in der Stadt, wie den Architekten Bernd Redlich, auf den Plan gerufen. Er äußerte Widerspruch, wie auch der renommierte Fensterbauer Hans Timm, den die Vergabe des Fensterauftrages misstrauisch gemacht hatte. Die geforderten Korrekturen seien nun erfolgt, teilte das Finanzministerium gestern mit. Schön.
Michael Erbach
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