zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Wieder mehr Eintritt für Volkspark?

Die Interessenvertretung des Bornstedter Feldes setzt sich für erneute Erhöhung des Volkspark-Preises ein

Stand:

Bornstedter Feld - Erneut gibt es Wirbel um die Eintrittspreise für den Volkspark: Die gewählte Interessenvertretung für das Bornstedter Feld hat bei einer Versammlung am Mittwochabend einstimmig für eine erneute Erhöhung des Preises gestimmt. Im September 2012 hatten die Stadtverordneten eine Reduzierung der Preise für den Park, der von 400 000 Menschen jährlich besucht wird, von 1,50 Euro auf einen Euro festgelegt – so viel kostete der Eintritt noch vor fünf Jahren.

Der Beschluss hat zunächst keine Auswirkung und ist vor allem ein Appell. Wie die Interessenvertretung erklärte, habe man im Zuge der beschlossenen Preissenkung einen deutlichen Qualitätsverlust bei Pflege und Bewachung des Volksparks festgestellt. Um die Qualität des Parks auch zukünftig erhalten zu können, will sich die Interessenvertretung nun für einen „moderaten Anstieg des Parkeintritts“ einsetzen. Insgesamt elf gewählte Anwohner vertreten seit Januar 2013 die Interessen des Neubauviertels.

In der Bürgervertretung sitzen auch Stadtpolitiker, geführt wird sie von CDU-Fraktionschef Matthias Finken. Dieser will die Forderung nach einem höheren Parkeintritt zunächst nicht in die Stadtverordnetenversammlung einbringen, sondern sieht den Beschluss als Diskussiongrundlage. Wie Finken den PNN sagte, leide die Qualität des Parks seit der Preissenkung deutlich. Wegen des hohen Besucheraufkommens müsse die Anlage in einem Top-Zustand erhalten werden, andernfalls verkomme der Park. Das Preisniveau wolle er wieder an die damaligen 1,50 Euro anpassen.

Auch Nils Naber aus der Interessenvertretung, parallel Parteichef der Potsdamer Grünen, begründete den Beschluss damit, dass der Park durch die vielen Besucher immer häufiger an Kapazitätsgrenzen stoße. Vor allem der Wasserspielplatz sei von einem enorm hohen Besucherandrang betroffen. Zur Schaffung von Alternativen müssten finanzielle Mittel eingesetzt werden. Nabers Parteifreund Peter Schüler, Fraktionschef der Grünen, will seine Position zum Parkeintritt von der Sachlage abhängig machen, wie er den PNN sagte. „Grundsätzlich sollten die Preise aber so niedrig wie möglich gehalten werden, um einen einfachen Zugang zum Volkspark zu gewährleisten“, sagt Schüler. Bestätige sich dagegen der von der Interessenvertretung des Bornstedter Feldes festgestellte Qualitätsverlust infolge der Preissenkung, so schließe er die Zustimmung zu einer Eintrittspreiserhöung nicht aus, so Schüler.

Dagegen sprach sich Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg am Donnerstag auf PNN-Anfrage klar gegen eine Preiserhöhung aus. Schon bei der letzten Debatte um den Eintrittspreis des Volksparks vor zwei Jahren habe er klar für die Preissenkung gestimmt. Daran wolle er auch weiterhin festhalten: „Der Volkspark ist und bleibt eine wichtige Erholungsfläche, deren günstige Rahmenbedingungen erhalten werden müssen.“

Auch Wolfhard Kirsch von der Bürgerbündnis-Fraktion sagte: „Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass der Volkspark gebührenfrei gehalten werden sollte.“ Stattdessen plädiere er für die Einführung eines Eintrittspreises für den Park Sanssouci, sagte Kirsch. Dafür gibt es aber im Stadtparlament keine Mehrheit.

Der Beschluss zur Preissenkung im Volkspark wurde vor zwei Jahren von der Fraktion Die Andere initiiert. Fraktionsgeschäftsführer Lutz Boede hält insofern auch eine erneute Erhöhung des Volkspark-Preises für abwegig: „Eine Preiserhöhung ist nicht im Sinne der Anwohner.“ Genau wie für den Park Sanssouci sollte auch der Eintritt in den Volkspark gebührenfrei bleiben, wie Boede meint.

Laut Jessica Beulshausen, Sprecherin der städtischen Volkspark-Betreiberfirma, mussten wegen der damaligen Eintrittspreisreduzierung die anfallenden Kosten in dem Park erheblich reduziert werden, um die Einnahmeausfälle zu kompensieren. So wurde unter anderem weniger Wachschutz- und Reinigungspersonal eingesetzt, die Beleuchtung der Parkwege reduziert, pflegeintensive Rosenbepflanzungen und Teilbereiche der ehemaligen BUGA-Schaugärten entfernt sowie die Laufzeiten von Brunnenanlagen verkürzt. Beulshausen weiter: „Die Besucherzahlen haben nach der Senkung des Eintrittspreises aber nicht zugenommen.“ (mit HK)

Mareike-Vic Schreiber

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })