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Souverän. Hanka Kupfernagel am Samstag in den Ravensbergen.

© imago/Mario Stiehl

Von Michael Meyer: Wieder solo und souverän

Hanka Kupfernagel gewann Radcross in den Kleinmachnower Kiebitzbergen

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Am Ende lagen Welten zwischen der Siegerin und den Platzierten. Hanka Kupfernagel vom Team Radsport Rhein-Neckar) dominierte am Samstag beim Kocmo- Cross-Cup in den Kleinmachnower Kiebitzbergen das Frauen-Rennen und siegte souverän vor der Berlinerin Birgit Hollmann (Jenatec WTA Plauen) sowie der Oldenburgerin Susanne Juranek (Stevens-1a-Crossteam.de). Nach sieben Runden über den 2,7 Kilometer langen Rundkurs am Sportforum hatte Kupfernagel 3:11 Minuten Vorsprung vor Hollmann, gar 5:26 Minuten vor Juranek.

„Das war für mich ein wichtiger Start, denn mir fehlen in diesem Winter noch Crossrennen. So ein Rennen wie hier brauche ich jetzt“, erzählte die Siegerin. „Aber ich starte sowieso immer gern in Kleinmachnow. Das ist hier eine der schönsten Cross-Strecken überhaupt, auf der ich auch oft trainiere und die immer wieder Spaß macht.“ Obwohl sie den Kurs in- und auswendig kenne, wie sie meinte, „bin ich ihn am Freitag zu Fuß gegangen, um nochmal alles abzuchecken.“ So fand sich die 35-Jährige erneut bestens zurecht. Sie musste auf der sandigen Kuppe des Ravensberges nicht aus dem Sattel und überholte unterwegs auch etliche der eine Minute vor den Frauen gestarteten Junioren, „was heute auch meine eigentliche Motivation hier war“, erklärte sie.

„Es ist kein Loch zu sehen, in das ich fallen könnte“, sagt Hanka Kupfernagel nach der kürzlich erfolgten Trennung von ihrem langjährigen Trainer und Lebenspartner Mike Kluge. Sie tourt nun solo von Wettkampf zu Wettkampf, „wobei ich viele Freunde habe, die mich unterstützen“. Ihr Lebensmittelpunkt befinde sich jetzt zwischen Berlin, Thüringen und Belgien, erzählte die viermalige Radcross- Weltmeisterin, die auch noch eine Wohnung in Werder (Havel) hat. „Wenn ich hier unterwegs bin, wohne ich dort.“ Gestern trat sie beim Stevens-Cyclocross- Cup in Güstrow an und gewann dort ebenfalls. „Das war für mich sehr gutes Training unter Wettkampfbedingungen“, meinte sie anschließend. Am kommenden Wochenende fährt sie beim Deutschlandcup in Strullendorf, ehe sie auf dem Weg zu den Cross-Weltmeisterschaften Ende Januar 2009 in Tabor in zwei Wochen im belgischen Koksijde ihr zweites Weltcup-Rennen dieser Saison bestreitet.

Dort will auch der Hamburger Johannes Sickmüller antreten, der in Kleinmachnow das wesentlich spannendere Rennen der Männer-Elite vor seinem Teamkameraden Ole Quast (beide Harvestehuder RV) und Finn Heitmann (RC Endspurt Herford) gewann. Lokalmatador Philipp Walsleben hatte kurzfristig absagen müssen, sein Bruder Max Walsleben (Jenatec WTA Plauen) wurde Sechster. „Der Platz ist letztlich okay, denn ich war ganz allein unterwegs. Vorn bin ich nicht rangekommen, von hinten kam keiner nach. Da ist es schwer, sich ständig zu motivieren“, so der Kleinmachnower, der es diesmal erstmals auf seiner Hausstrecke schaffte, im Wettkampf am steilen Berganstieg nicht vom Rad zu müssen. Auch der 19-Jährige will in zwei Wochen in Koksijde antreten.

Einen Sieg für den veranstaltenden RC Kleinmachnow fuhr Kevin Fenske im Jedermann-Rennen vor seinem Klubkameraden Axel von Maydell heraus. Bei den Senioren siegte Jens Schwedler, bei den Junioren Johannes Cords (beide Harvestehuder RV), in den Jugend-Rennen Steffen Müller (Herford) und Jessica Lambracht (Bielefeld). Sie gewann vor der Kleinmachnowerin Cindy Hoffmann ähnlich souverän wie später Hanka Kupfernagel.

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