
© Jan Kuppert
Von Thomas Gantz: Wieder um wertvolle Punkte
Der Volleyball-Bundesligist SC Potsdam erwartet am Samstag das Allgäu Team Sonthofen
Stand:
Volleyball im Gebirge – beim Allgäu Team Sonthofen funktioniert dies seit Jahren schon als spezielles und in der Branche einmaliges Konstrukt. Das Gros der Spielerinnen des Tabellenvorletzten der Volleyball-Bundesliga der Frauen lebt, arbeitet oder studiert nämlich in München. Dort trainiert es auch. In Dachau genauer gesagt, wo sich die Zusammenarbeit mit dem dortigen Männer-Zweitligisten gut entwickelt hat.
Vor Jahren, der Verein war damals noch Regionalligist, setzte ein Abwanderungsprozess der Spielerinnen in Richtung der bayerischen Metropole ein, den der Verein irgendwann so angenommen und begleitet hat. Mittlerweile ist es zur Selbstverständlichkeit geworden, dass das gesamte Team am Tag vor den jeweiligen Heimspielen an den Verwaltungssitz des Landkreises Oberallgäu reist, dort noch trainiert und dann spielt. Im bisherigen Saisonverlauf übrigens noch ohne Erfolg. Den bislang einzigen Sieg erspielte sich der Tabellenvorletzte kurz nach Weihnachten bei Allemannia Aachen, wo 3:2 gewonnen wurde.
Über die Erwartungen, die an das bevorstehende Gastspiel des Allgäu Teams am kommenden Samstag beim SC Potsdam (19 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee) gestellt werden, ist damit schon viel gesagt. Es geht wieder einmal um wertvolle Punkte für die weitere Klassenzugehörigkeit. Die Gastgeberinnen befinden sich dabei in der komfortablen Situation, selbst im Fall einer Niederlage noch ausreichend Distanz auf den einzigen Abstiegsplatz zu besitzen. Wie sich die personelle Situation der beiden Teams übermorgen gestalten wird, stand gestern Abend noch nicht fest. „Wir haben derzeit noch leichte Probleme“, deutete SC-Cheftrainer Michael Merten an, ohne ins Detail gehen zu wollen. Der bereits morgen mit dem Bus anreisende Gegner, so Teammanager Hubert Graf, bietet mit einer Ausnahme Bestbesetzung auf.
Mit dabei ist also auch Sonthofens Außenangreiferin Lina Meyer, die am vergangenen Wochenende ebenso wie die Potsdamer Libera Frauke Formazin in Dresden weilte und beim Allstar Day mit der Süd-Auswahl 2:1 gewann. Frauke Formazin spielte übrigens in Vertretung der verletzten Nationalspielerin Kerstin Tzscherlich (Dresdner SC) durch. Man liegt nicht falsch, wollte man ihre Berufung als Zeichen der Wertschätzung für das gesamte Team des SC Potsdam seitens der Deutschen Volleyball-Liga werten. „Für Frauke persönlich war es in jedem Falle eine großartige Sache, sich im Kreis so vieler Spitzenspielerinnen zu bewegen“, sagte Michael Merten. Die Stimmung in Dresden ist für die hiesigen Verhältnisse im Leistungs-Volleyball der Frauen kaum zu toppen. Der SC Potsdam wird sie übrigens am übernächsten Samstag aufnehmen können, wenn er zum Abschluss der Hinrunde beim diesjährigen DVV-Pokalfinalisten antritt.
Ein neuerlicher Erfolg im bevorstehenden Heimspiel wäre von Wert. Der SC Potsdam hat die Ruhe nach dem knapp zwei Wochen zurückliegenden 1:3 in Hamburg dazu genutzt, konzentriert zu trainieren. Nur am vergangenen Wochenende wurde pausiert. Heute Abend steht eine Balleinheit von ungewöhnlicher Länge an. Merten: „Wir sind mit der bisherigen Trainingsgestaltung gut gefahren und werden auch diesmal unser gewohntes Vorbereitungsprogramm beibehalten.“
Potsdams Volleyball-Publikum bietet sich übermorgen Gelegenheit, im Vorfeld der Bundesliga-Partie auch den aktuellen Leistungsstand der SC-Reservemannschaft in Augenschein zu nehmen. Der Tabellenführer der Regionalliga Nordost erwartet um 15 Uhr den Köpenicker SC II, der in den vergangenen beiden Jahren als ehemaliger Zweitligist einen erheblichen Qualitätsverlust zu verarbeiten hatte.
Thomas Gantz
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: