Landeshauptstadt: Wiedereröffnung nach drei Jahren Leerstand

Schlaatz - Café am Schlaatz heißt es schlicht. Modern und anheimelnd ist es ausgestaltet und bietet seit der gestrigen Eröffnung Platz für 60 Mittags- oder Kaffeegäste. Um die Gaststätte am Bürgerhaus am Schlaatz wieder vermieten zu können, hat der Eigentümer, der Kommunale Immobilienservice (KIS), erst einmal investieren müssen. Rund 42 000 Euro für neue Fenster, Heizung und einen Fassadenanstrich, sagte KIS-Geschäftsführer Bernd Richter. Ein Einsatz, der sich hoffentlich lohne. Nachdem ein privater Gaststättenbetreiber in immer größere finanzielle Schwierigkeiten geraten war, hatte sich der KIS schließlich von ihm getrennt. Drei Jahre lang stand jetzt die ursprünglich rustikal eingerichtete Kneipe leer. Ebenso lange fehlten dem Kommunalen Immobilienservice die Mieteinnahmen. Mit dem neuen Betreiber, der Förderband gGmbH sei erst einmal ein Pachtvertrag über mindestens fünf Jahren abgeschlossen worden, so Richter. Danach werde der unbefristete Vertrag jedes Jahr automatisch erneuert, bis eine Seite kündigt.

Die gemeinnützige Förderband-Gesellschaft mit Hauptsitz in Neuenhagen schafft behinderten oder von Behinderung bedrohten Menschen Arbeitsplätze, erklärte Geschäftsführerin Monika Kaufmann. Ein Koch, eine Servicekraft und ein Springer – alle schwerbehindert – würden künftig den Normalbetrieb des Cafés absichern. Bei Großveranstaltungen im Bürgerhaus erhielten die Drei Verstärkung vom Internationalen Bund (IB), der in seiner Ausbildungsstätte im Horstweg benachteiligte Jugendliche auf verschiedene Berufe vorbereitet. Einige durften sich gestern schon „am Gast ausprobieren“. Es sei wichtig, so Kaufmann, dass die Praktikanten arbeitsmarktnahe Bedingungen erlebten. Auch die Raumausstattung des neuen Cafés hätten Lehrlinge ihrer Gesellschaft übernommen. Es habe deshalb ein bisschen länger gedauert, den Lernbehinderten aber vermittelt, etwas geschafft zu haben. NIK