Von Michael Meyer: Wiedersehen am Babelsberger Park
Im Herbst kickte Babacar N’Diaye für den Regionalligisten Türkiyemspor, den er jetzt mit dem SVB 03 empfängt
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Auf Murat Doymus und Pa-Malick Joof freut sich Babacar N’Diaye am meisten. Doymus und Joof treten am kommenden Samstag in der Fußball-Regionalliga mit Türkiyemspor Berlin beim SV Babelsberg 03 an, zu dem N’Diaye in der Winterpause vom Berliner Liga-Konkurrenten gekommen war. „Ich habe mit Murat und Malick in einer WG gewohnt, und wir telefonieren immer noch oft miteinander“, erzählt der Deutsch-Senegalese, der jetzt in Babelsberg eine eigene kleine Wohnung hat.
„Ich freue mich auf jedes Spiel, aber natürlich ist das jetzt emotional noch ein bisschen anders. Ich bin ja mit allen Jungs bei Türkiyemspor gut klar gekommen“, meint der 35-Jährige. Der es als Stürmer übermorgen direkt mit Mannschaftskapitän und Abwehrchef Doymus zu tun bekommen könnte. Dann will er der Erfolgreichere sein, denn N’Diaye will mit dem SVB unbedingt gegen die Kreuzberger siegen, die sich gestern Abend in ihrem Nachholspiel 2:2 (1:2) von Gastgeber FC Oberneuland trennten.
„Das Spiel gegen Türkiyemspor wird sicher sehr schwer werden, aber wir spielen zu Hause und müssen hier einfach gewinnen“, fordert der 1,89-Meter-Mann, dessen Rückenprobleme auskuriert sind und der verspricht: „Ich will versuchen, der Mannschaft dabei so gut wie möglich zu helfen.“ N’Diaye wurde nach vier Treffern in der ersten Meisterschafts-Halbserie für Türkiyemspor zum Toreschießen nach Babelsberg geholt. Schließlich verfügt der zweifache Familienvater, der seit 1994 in Deutschland lebt und kickt, über große Erfahrungen: Er spielte einst mit Hannover 96 in der 1. und 2. Bundesliga und bestritt auch für Unterhaching Zweitliga-Spiele. „Ich habe überall meine Tore gemacht“, sagt Babacar N’Diaye, der in fünf Erstliga-Partien einmal und in 174 Zweitliga-Spielen 28-mal traf, selbstbewusst. Und der zugleich betont: „Wenn ich nicht selbst treffe, sondern die Vorlage zu einem Tor gebe, ist das für mich auch eine gute Sache. Schließlich kann niemand allein gewinnen – nur gemeinsam als Mannschaft.“ Sein erstes Tor für Nulldrei gelang ihm beim Heimspiel gegen den FC Energie Cottbus II (1:1). „Meinen Wechsel hierher“, meint er, „habe ich nicht bereut.“
Bei Türkiyemspor „war das Angriffsspiel ganz auf mich zugeschnitten. Hier in Babelsberg ist das anders. Hier kann jeder aus der Mannschaft Tore machen – und das finde ich besser, weil dann nicht die ganze Verantwortung nur auf mir lastet“, erklärt Babacar N’Diaye, dessen Vertrag beim SVB 03 zunächst bis zum Sommer dieses Jahres gilt. Seine Freundin Nicole – eine Arzthelferin, mit der er seit neun Jahren zusammen ist – sowie die gemeinsamen Kinder David (7) und Alyssa (3) wohnen deshalb zunächst weiterhin in Hemmingen südlich Hannovers.
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