Sport: Wiedersehen fällt aus
Unmittelbar vor dem SVB-Gastspiel trennen sich Andreas Fricke und Oberligist BFC Dynamo
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Das Wiedersehen zwischen Andreas Fricke und seinem Ex-Verein Babelsberg 03 am kommenden Sonnabend fällt aus. Der Stürmer zählt seit Dienstagabend nicht mehr zum Kader des in großer Abstiegsgefahr befindlichen BFC Dynamo. Die Pressemeldung des nächsten Babelsberger Konkurrenten weist auf eine Trennung „in gegenseitigem Einvernehmen“ hin (PNN berichteten).
„Ich bin nicht unbedingt traurig darüber, nicht mehr gegen Babelsberg aufzulaufen, denn ich bin derzeit nicht in Form“, sagte Fricke den PNN. Es habe mit ihm und Dynamo nicht so geklappt wie gedacht. „Es war beileibe keine tolle Hinrunde für mich, aber in der Winterpause wollte ich in der Vorbereitung auf die Rückrunde nochmal richtig Gas geben. Eigentlich.“ Dann aber kam am vergangenen Sonnabend die Berliner 0:1-Niederlage bei Motor Eberswalde, nach der enttäuschte BFC-„Fans“ den Platz stürmten und mehrere Dynamo-Spieler, speziell aber Fricke, verbal attackierten. „Das war der letzte Anstoß“, erklärte der Potsdamer nun. Und: „Ich fühle mich körperlich und geistig nicht mehr in der Verfassung, für den BFC aufzulaufen. Zuletzt war ich ohnehin kein Stammspieler mehr.“
Aber auch finanzielle Gründe dürften die vorzeitige Trennung beschleunigt haben. „Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Wir waren wegen der guten Vorleistungen von Andreas bei anderen Vereinen bereit, mehr als normal für ihn auszugeben“, sagt BFC-Präsident Mario Weinkauf. „Aber seine tatsächlich erbrachten Leistungen rechtfertigten das nicht.“ 17 Tore hatte der 29-Jährige in der vergangenen Saison für Babelsberg 03 markiert. Beim BFC reichte es lediglich zu zwei Treffern in zwölf Meisterschaftsbegegnungen.
„Ich weiß selbst, dass ich die Erwartungen leider nicht erfüllt habe“, sagt Fricke. „Aber die Spielweise beim BFC ist auch ganz anders als in Babelsberg." Das gesteht auch sein nunmehriger Ex-Trainer Ingo Rentzsch ein. „Ich kenne Andreas schon seit vielen Jahren. Er ist mehr der Strafraumspieler. Beim BFC kann er aber nicht nur auf Vorlagen lauern. Er muss auch Abwehrarbeit leisten.“
Nun will Fricke erst einmal Urlaub machen und Abstand gewinnen. „Im Januar höre ich mir dann einige Angebote an“, erzählte er. Außerdem will der künftige Lehrer an der Berliner Humboldt-Universität, an der er derzeit im elften Semester Wirtschaft und Sportwissenschaft auf Lehramt studiert, im nächsten Jahr sein erstes Staatsexamen machen und anschließend ein Referendariat folgen lassen – möglichst an der Babelsberger Goethe-Gesamtschule, an der er schon jetzt acht Stunden wöchentlich tätig ist. Zunächst aber düst er in den Süden und dann mit einigen Freunden zum Ski-Urlaub nach Österreich. Das Kapitel BFC Dynamo ist für ihn geschlossen.
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