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Vorfreude auf Lüttich. Turbines neue belgische Spielerin Heleen Jaques kennt Potsdams morgigen Champions-League-Gegner Standard Femina de Liège sehr gut.

© Jan Kuppert

Sport: Wiedersehen im Stade de Sclessin

Die Belgierin Heleen Jaques will in der Champions League mit Turbine Potsdam am Mittwoch bei Standard Femina de Liège siegen

Stand:

Heleen Jaques freut sich schon auf Lüttich. Heute fährt die Abwehrspielerin mit Turbine Potsdam in ihre belgische Heimat, wo der Deutsche Meister in der zweiten Runde der UEFA Women’s Champions League am morgigen Mittwoch um 19 Uhr sein Hinspiel bei Standard Femina de Liège bestreitet. „Das wird ein interessantes Spiel und kein Spaziergang, denn Standard wird kompakt stehen und hat auch ein paar technisch sehr gute Leute“, sagt die 24-Jährige. „Wenn wir aber an unsere eigene Stärke glauben und mit Turbines Tugenden – Schnelligkeit und Zweikampfstärke – spielen, werden wir gewinnen.“

Jaques kennt Potsdams morgigen Gegner genau, denn sie hat innerhalb der belgischen Liga schon oft gegen Standard gespielt. „Und ich habe dort auch schon gewonnen“, erklärt die 33-fache Nationalspielerin. Nach der Saison 2010/11 beim damaligen Erstligisten Herforder SV, für den sie 22 Bundesliga-Begegnungen bestritten hatte, war sie zu ihrem früheren Verein VV St. Truiden – ehemals KFC Rapide Wezemaal – zurückgekehrt, ehe Turbine sie im Sommer dieses Jahres verpflichtete. Außerdem spielt Jaques in der Nationalmannschaft mit zahlreichen Kickerinnen des belgischen Meisters und aktuellen Liga-Tabellenführers. In den beiden letzten Partien der ersten Europameisterschafts-Qualifikationsrunde standen sieben Standard-Spielerinnen im Kader der Nationalelf, die als Dritter der Gruppe drei keine Chance mehr auf ein EM-Ticket 2013 nach Schweden hat: Torhüterin Chloé Bellavia, die Verteidigerinnen Julie Gregoire und Maud Coutereels, die Mittelfeldspielerinnen Julie Biesmans und Cécile De Gernier sowie die Stürmerinnen Audrey Demoustier und Aline Zeler.

Zeler (44 Länderspiele/11 Tore), Coutereels (30/0) und Demoustier (25/3) sind die aktuell erfahrensten in dieser Runde. „Mit Aline Zeler habe ich zusammen zwei Jahre in Sint-Truiden gespielt und 2010 den Meistertitel geholt, ehe sie zu Standard wechselte“, erinnert sich Heleen Jaques und meint über die 29-Jährige: „Auf Aline werden wir besonders aufpassen müssen, von ihr geht die meiste Gefahr aus. Sie ist sehr erfahren, kopfballstark und bei Standards immer gefährlich.“

Dass Heleen Jaques morgen selbst erstmals in Potsdams Abwehr spielen wird und so mit Zelers Wirkungskreise einschränken kann, ist eher fraglich. Turbine-Chefcoach Bernd Schröder dürfte an seiner Dreier-Abwehrkette Alexandra Singer/Stefanie Draws/ Tabea Kemme – mit der der Titelverteidiger bislang in der Liga 9:1 in Sindelfingen und am vergangenen Sonntag 4:0 beim FCR Duisburg gewann – festhalten, damit sie sich weiter für das bevorstehende Spitzenspiel am kommenden Sonntag daheim gegen den FFC Frankfurt einspielen kann. Jaques ist dennoch zuversichtlich, bald ihre Chance zu bekommen. „Der Anfang war sehr schwer für mich. Ich hatte durch die ungewohnte Trainingsbelastung anfangs große Probleme. Jetzt bin ich aber wieder fit und will versuchen, in die Mannschaft zu kommen“, erklärt sie.

Am gestrigen Montagvormittag trainierte die Belgierin mit Turbine in Flaesheim, von wo aus die Mannschaft vier Kilometer zurück ins Quartier radelte. Am Nachmittag stand noch ein Lauf auf dem Programm, heute Mittag fahren die Potsdamerinnen direkt zum Abschlusstraining ins 210 Kilometer entfernte Stade de Sclessin, in dem sonst nur die Männer Standard Lüttichs kicken und das 1972 sowie 2000 Spiele der Männer-EM erlebte. „Dort habe ich auch noch nie gespielt, weil Standards Frauen ihre Liga-Heimspiele woanders austragen“, so Jaques. Nach dem Training geht es für nur eine Nacht ins Hotel „Stayen“ außerhalb Lüttichs, denn Turbine wird am Mittwochabend direkt nach dem Spiel die Heimreise antreten. Vorher freut sich Heleen Jaques aber auf das Wiedersehen nicht nur mit ihren Eltern Jacinta und Erik, mit denen sie in Potsdam schon durch Sanssouci schlenderte, sondern auch auf die Spielerinnen des VV St. Truiden. „Meine Ex-Mannschaft hat extra ihr Training anders geplant, um dabei zu sein“, so Jaques. „Und ich hoffe ja, dass sie am Mittwoch mich und Turbine anfeuern wird!“

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