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Sport: Wiedersehen mit Cristiane

Mit vier Ex-Potsdamerinnen kommt Aufsteiger Wolfsburg morgen zum Punktspiel beim FFC Turbine

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Ihr Verlust schmerzt noch so manchen Turbine-Fan: Die Brasilianerin Cristiane, im Winter 2005 mit viel medialer Begleitung aus ihrem Heimatland zum Potsdamer Frauenfußball-Bundesligisten gelotst, wendete dem Deutschen Meister und DFB-Pokalsieger in diesem Sommer enttäuscht den Rücken. Zu wenig Einsätze, zu wenig Erfolgserlebnisse – die 21-Jährige zog einen Schlussstrich unter das Kapitel Turbine, flog heim nach Südamerika – und heuerte für die neue Saison beim Erstliga-Aufsteiger VfL Wolfsburg an; ebenso wie ihre Freundin Paula. Morgen wird es ein Wiedersehen mit den beiden Brasilianerinnen geben, wenn Wolfsburg zum Nachhol-Punktspiel beim FFC Turbine antritt (14 Uhr, Karl- Liebknecht-Stadion). Und mit zwei weiteren Ex-Potsdamerinnen kommt. Mittelfeldspielerin Annelie Brendel wechselte schon im letzten Winter von der Havel an den Mittellandkanal, Torfrau Stephanie Ullrich folgte ebenfalls im Sommer.

Eine Woche vor Saisonbeginn trug Cristiane mit sechs Toren zum 16:0-Erfolg Wolfsburgs in der 1. DFB-Pokalrunde beim Regionalligisten BTS Neustadt/Bremen bei; auch Sturmpartnerin Martina Müller traf sechsmal. „Die beiden sind derzeit in einer Top-Verfassung“, freut sich VfL-Trainer Bernd Huneke. „Auch von Paula bin ich überrascht, sie blüht richtig auf.“ Und Stephanie Ullrich habe sich sofort als Nummer eins zwischen den Pfosten durchgesetzt. „Sie ist eine absolute Verstärkung für uns“, meint ihr Coach.

Nicht verhindern konnten die Ex-Potsdamerinnen Wolfsburgs heftige 0:7-Klatsche zum Saisonauftakt daheim gegen den FFC Frankfurt. Die hohe Niederlage sei zwar bitter gewesen, inzwischen aber abgehakt, erklärte Huneke. „Ich denke, Frankfurt wird mit der jetzigen Mannschaft Deutscher Meister werden.“ Auch morgen bei Turbine sei seine Mannschaft klarer Außenseiter. „Aber wir wollen uns gut verkaufen“, erklärte der Coach. „Wir wollen versuchen, Conny Pohlers in den Griff zu kriegen und so lange wie möglich kein Gegentor zu kassieren. Und für ein Tor sind wir immer gut. Cristiane und Martina brauchen nicht viele Chancen.“

Nicht nur angesichts der kämpferischen Töne aus Niedersachsen weiß Potsdams Cheftrainer Bernd Schröder: „Das wird am Dienstag ein hartes Brot, denn wir wissen gar nicht, wo wir als Mannschaft derzeit stehen.“ Während der VfL mit Ausnahme seiner Nationalstürmerin Martina Müller kontinuierlich weitertrainieren konnte, hatte Schröder erst gestern Vormittag erstmals seit zwei Wochen wieder einen Großteil seine Truppe zur Vorbereitung beisammen. Nadine Angerer, Ariane Hingst, Navina Omilade, Jennifer Zietz und Conny Pohlers waren nach erfolgreicher WM-Qualifikation von der Nationalmannschaft zurückgekehrt. Heute werden Isabel und Monique Kerschowski, Stefanie Draws, Carolin Schiewe und Josephine Schlanke vom U19-EM-Qualifikationsturnier aus Mazedonien zurückerwartet, außerdem sollen Torfrau Christina Bellinghoven und Stürmerin Bianca Schmidt vorzeitig vom U20-Länderpokal aus Duisburg (siehe Seite 19) zurückkehren.

„Wir sind am Dienstag klarer Favorit, da beißt die Maus keinen Faden ab“, meint Schröder, dessen Stürmerin Conny Pohlers morgen vorm Anpfiff durch Bundesliga-Spielleiterin Hannelore Ratzeburg als Torschützenkönigin 2005/06 (35 Treffer) ausgezeichnet wird. „Wenn wir vor Wolfsburg Angst hätten, könnten wir gleich aufhören Fußball zu spielen.“ Gleichwohl weiß auch der Erfolgscoach: „Der VfL kommt mit vier Spielerinnen, die praktisch zu Hause auflaufen, wo sie jahrelang spielten. Ist doch klar, das sie besonders motiviert sind.“ Dabei denkt Schröder nicht zuletzt an Cristiane.

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