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ATLAS: Windmühlen

Guido Berg fürchtet ein Scheitern der Speicherstadt-Pläne

Stand:

Die Achtung des architektonischen Welterbes ist in Potsdam ein hohes Gebot, das jeder Investor zu beherzigen hat. Allerdings müssen die Welterbe-Hüter dieser Stadt aufpassen, dass die Waffen gegen den Baufrevel nicht durch übermäßigen Einsatz stumpf werden. Richtig ist, im Umfeld des Parks von Sanssouci keine Kompromisse zu kennen. Doch eine Anwendung der hohen Prinzipien auf die gesamte Stadt kann im Einzelfall einer Don Quichoterie gleichkommen. Welterbeschutz heißt nicht, gegen jede Windmühle anzureiten. Einer überstarken Reglementierung liegt die Gefahr inne, Potsdam von jeglicher Entwicklung abzuschneiden. Investoren werden abgeschreckt, es droht eine Musealisierung der Stadt. Wenn die Denkmalschützer fordern, in der Speicherstadt habe kein Gebäude mehr als drei Geschosse zu haben, stellt das sicher eine korrekte Wahrnehmung ihrer Dienstpflichten dar. Die Frage ist nur, ob es sinnvoll ist, wenn die Einzelposition des Denkmalschutzes durchschlägt auf die Gesamteinscheidung. Es ist die Aufgabe der Politik, auch andere Positionen zu berücksichtigen. Hier sei daran erinnert, dass sich viele Potsdamer für die Speicherstadt als Landtags-Standort aussprachen – weil sie wollen, dass es dort endlich vorwärts geht.

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