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Landeshauptstadt: Winterdienst arbeitet nach Notfallplan

Streusalzvorräte in der Stadt schwinden/ Step-Chef: „Lage nicht kritisch“/ BUND begrüßt Mangel

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Streusalzvorräte in der Stadt schwinden/ Step-Chef: „Lage nicht kritisch“/ BUND begrüßt Mangel Die Stadtentsorgung Potsdam (Step) arbeitet im Winterdienst zur Zeit nach einem Notfallplan, weil bei der Stadt die Vorräte an Streusalz schwinden. Dies bestätigte gestern Enrico Munder, technischer Geschäftsführer der Step. „Die Lage ist jedoch nicht kritisch“, so Munder. Es werde weiterhin jede Straße im Ernstfall mit Salz bestreu – nur die Menge pro Quadratmeter ist zur Zeit um ein Drittel verringert. „Damit dauert es etwas länger, bis das Eis taut“, so Munder. Die Step ist von der Stadtverwaltung in diesem Jahr zum ersten Mal mit dem Winterdienst beauftragt. Gleichwohl ist sie für den Mangel nicht verantwortlich: Die Bestellung und Lagerung ist immer noch Aufgabe der Stadt. „Wenn es am Wochenende noch einen krassen Wintereinbruch gibt, sind Engpässe möglich“, sagte Peter Lohrenz, Fachbereichsleiter für Grün- und Verkehrsflächen in der Stadtverwaltung. Gestern waren in der Stadt noch 35 Tonnen Salz vorhanden, zusätzlich stehen auf dem Betriebshof der Step sechs weitere Fahrzeuge mit 25 Tonnen Salz. Für einen Tageseinsatz in allen Straßen nach Schneetreiben und Glätte sind nach Lohrenz Angaben 35 bis 50 Tonnen nötig. „Jedoch besitzen wir zusätzlich noch 100 Tonnen Sand-Salz-Gemisch, die jedoch die Eis- und Schneedecke nicht so schnell wegtauen können“, sagte Lohrenz. Ferner seien nahezu „unbegrenzt“ Vorräte an Sand und Split vorhanden, also so genannte abstumpfende Mittel für den Winterdienst. Neues Streusalz wird erst am Montag erwartet, dann sollen noch einmal 30 Tonnen kommen. Ebenso gebe es laut Lohrenz Absprachen mit den umliegenden Autobahnmeistereien, dass diese noch mit Streugut aushelfen könnten. „Wir mussten uns bis jetzt aber noch nichts borgen“, so Lohrenz. Die Stadt scheint auf den späten Wintereinbruch nicht vorbereitet, weil „sonst um diese Zeit hier eigentlich kein Schnee mehr liegt“, sagte Lohrenz. Es würde jedes Jahr versucht, die Menge an unverbrauchtem Salz möglichst gering zu halten, da dieses nicht über ein gesamtes Jahr gelagert werden könne. Außerdem müssten die Lieferanten auch die hohe Nachfrage in anderen Regionen Deutschlands bedienen, so Lohrenz weiter. Dagegen begrüßte Silke Friemel vom Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) den Mangel. „Wir weisen seit Jahren darauf hin, Salz nur im Notfall zu verwenden“, sagt die Referentin für Alleenschutz. Durch zu viel Streusalz im Boden würden im Sommer Pflanzen und Bäume geschädigt, es komme zu Blattverfärbungen. Besser sei es, einfachen Splitt und Sand zu verwenden oder nur zu beräumen. „Die Autofahrer müssen dann ihre Fahrweise eben auch an die winterlichen Bedingungen anpassen“, so Friemel.

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