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Schnee auf allen Straßen. Was für die Autofahrer eine Last, war am Sonntag für die Kinder eine Lust: Dick lag der Schnee, ein Absteigen vom Schlitten nicht nötig.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Winterdienst im Dauereinsatz

Heftiger Schneefall: Stadtentsorgung mobilisierte alle Kräfte. Keine wetterbedingten Unfälle. Turbine und SVB mit Zwangspausen

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Wer es nicht eilig hatte, konnte sich in aller Ruhe an einem wunderschönen Bilderbuch-Wintersonntag erfreuen. Wer mit Bus, Bahn oder gar mit dem eigenen Auto unterwegs war und womöglich unter Zeitdruck stand, brauchte reichlich Geduld. Knapp zehn Zentimeter Neuschnee fielen laut Deutschem Wetterdienst (DWD) am gestrigen Sonntag in Potsdam. Eng an Eng landeten die dicke Flocken von früh um 9 Uhr bis zum Nachmittag auf der bereits aus den Vortagen stammenden Schneedecke und überzogen erneut alles mit einem blendenden Weiß. Während Parks und Wälder zu Winterspaziergängen einluden, ließen die Schneemassen auf den Straßen in Potsdam und Umgebung nur erheblich gedrosselte Fahrt zu. Wetterbedingte Unfälle oder Störungen bei der Strom-, Wärme- oder Wasserversorgung blieben aber aus. Auf den Fußballplätzen in und um Potsdam sorgte der Wintereinbruch allerdings für viele Zwangspausen.

So fiel zum Beispiel die im Karl-Liebknecht-Stadion geplante Frauen-Bundesliga-Heimpartie von Turbine Potsdam gegen den VfL Sindelfingen ebenso aus wie zahlreiche Spiele in den Landesspielklassen und fast alle Begegnungen auf Kreisebene. Drittligist SV Babelsberg 03 beendete vorzeitig seine Dienstfahrt zum SV Darmstadt 98, weil dort ebenfalls nicht gespielt werden konnte.

Um der wachsenden Schneedecke wenigstens einigermaßen Herr zu werden, mobilisierte die Stadtentsorgung Potsdam GmbH (STEP) am Sonntag sämtliche Kräfte. „Außer die große Schneefräse sind alle 80 Fahrzeuge, und zwar in doppelter Besetzung, unterwegs. Das heißt, alle 150 Winterdienst-Mitarbeiter sind im Einsatz“, sagte Stadtwerke-Sprecher Stefan Klotz auf PNN-Nachfrage. Am späten Nachmittag hatten die Trupps bereits ihre dritte Räumtour absolviert. Eine vierte sollte laut Klotz noch in der Nacht gefahren werden. Kleinere Probleme gebe es lediglich im Umfeld des Weihnachtsmarktes, so Klotz. „Die Elektrokabel, die für die Stromversorgung über die Gewege verlegt wurden, sind unter der hohen Schneedecke nicht zu sehen. Wir müssen einfach vorsichtig sein, dass wir sie mit unseren Schiebern nicht durchtrennen“, erläuterte der Stadtwerke-Sprecher.

Ohnehin hatten sich Passanten und Autofahrer offensichtlich auf das Winterwetter eingestellt. „Wir können keine witterungsbedingten Unfälle im Stadtgebiet melden“, bestätigte Eddy Frede, Dienstgruppenleiter der Potsdamer Polizei. „Nicht mehr Einsätze als sonst auch“, meldete auch Gerhard Stoof, Schichtführer in der Leitstelle der Feuerwehr.

Entsprechend ruhig blieb es auch in den Krankenhäusern. Während im „Ernst von Bergmann“-Klinikum am Samstag noch einige Glätte-Opfer mit Knochenbrüchen zu versorgen waren, gab es am gestrigen Sonntag laut Klinikumssprecherin Damaris Hunsmann keine Verletzungen, die auf die Wetterverhältnisse zurückzuführen gewesen wären.

Auch beim Nahverkehr in Potsdam gab es nach Auskunft der Verkehrsbetriebe keine Ausfälle, sondern nur leichte Verspätungen. Im restlichen Brandenburg sorgte der heftige Schneefall dann doch für einige verbeute Kotflügel und in der Kälte wartende Fahrgäste. Insgesamt 125 Unfälle verzeichnete die Polizei bis zum Nachmittag. Bei der S-Bahn kam es zu Verspätungen durch Weichenstörungen oder eingefrorene Türen.

Einen Trost aber hatte Wolfgang Harno, Meterorologe vom DWD in Potsdam, am Sonntag auch für die, die keinen romantischen Wintertag verbringen konnten: „Es bleibt winterlich.“

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