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Landeshauptstadt: Winteroper in Gefahr

Öffentliche Finanzierung nur auf mündliche Zusage

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Sanssouci - Die Finanzierung für die diesjährige Winteroper im Schlosstheater im Neuen Palais ist noch immer nicht gesichert. Das erklärte Frauke Roth, Geschäftsführerin der Kammerakademie Potsdam, am Donnerstag im Kulturausschuss. Die künstlerischen Vorbereitung seien weit fortgeschritten, die Zusagen privater Sponsoren eingelöst. Nur die öffentlichen Gelder fehlen.

„Uns sind 40 000 Euro vom Oberbürgermeister, 40 000 Euro vom Kultur- und 50 000 Euro vom Wirtschaftsministerium zugesagt“, erklärte Frauke Roth. Diese Zusagen bestünden schon seit Monaten. Doch aufgrund mündlicher Zusagen könnten sie oder Volkmar Raback vom Hans Otto Theater, das die Winteroper zusammen mit der Kammerakademie inszeniert, keine Verträge mit den Künstlern unterschreiben. Die Zeit dränge. Täglich fragen geplante Solisten an, wann denn nun endlich die Verträge unterschrieben werden sollen. Maximal vier Wochen, bis zur Sommerpause, können man die Künstler noch vertrösten.

Natürlich könnte Joachim Sedemund vom Trägerverein der Kammerakademie als Privatperson das Risiko übernehmen. Doch sei es für ein Vorzeigeprojekt wie die Winteroper ein Armutszeugnis, wenn für deren Durchführung solche Wege beschritten werden müssten, so Roth. Ab 2008 müsse es endlich ein klares politisches Bekenntnis zur Winteroper über mehrere Jahre geben, damit Planungssicherheit für das Projekt bestehe. Unter den jetzigen unsicheren Bedingungen sei man nicht mehr bereit, eine solche Produktion durchzuführen. Kulturbeigeordnete Gabriele Fischer sagte, dass sie am Montag mit Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) darüber sprechen wolle.

Acht Vorstellungen sind für die Winteroper im November geplant. Neben der Wiederaufnahme von Mozarts „Cosi fan tutte“ wird des als Neuinszenierung Rossinis „Die seidene Leiter“ geben. Der Etat für diese Produktionen liege bei knapp 300 000 Euro, sagte Frauke Roth. Die Hälfte davon werde durch Eigenleistungen und Einnahmen gedeckt. D.B.

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