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ATLAS: Wir-Gefühl

Jan Brunzlow versucht sich eine Uniform anzuziehen

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Die Reaktionen auf den Vorschlag der Justizministerin Brigitte Zypries, einheitliche Schulkleidung an Schulen einzuführen, kamen prompt. Die meisten davon wissen bereits vor allen anderen, dass dies nicht helfen kann, die bestehenden Probleme zu beseitigen: Probleme mit Integration und den weithin sichtbaren Unterschieden der sozialen Ungleichheit. Die Probleme würden vielmehr verhüllt anstatt gelöst, heißt es inzwischen. Fürwahr sind die Ziele, an denen der Vorschlag Zypries’ gemessen wird, zu hoch. Gewaltfreiheit und Harmonie haben Uniformen noch nie erzeugt. Auch wird durch legere Schuluniformen mit Sicherheit nicht sofort jedes Kind anderer Nationalität perfekt Deutsch sprechen. Jedoch könnte die Kleidung dazu beitragen, ein Wir-Gefühl an den Schulen zu entwickeln, der Grundvoraussetzung für Integration. Eine verordnete Hauruck-Aktion wird dazu nicht beitragen können. Jetzt Gymnasiasten in eine Schuluniform zu stecken, wäre unsinnig und dem Ansinnen abträglich. Jedoch könnten Grundschüler mit der Kleidung wachsen, eine Potsdamer Schule macht es vor. Wen das an Uniformierung und Einschränkung der individuellen Entwicklung erinnert, der sollte sich auch Gedanken machen, ob beispielsweise eine Wehrpflicht zeitgemäß ist.

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