Landeshauptstadt: „Wir haben es im Griff“
Jakobs und Jesse: Der Alte Markt wird zum Fest am 3. Oktober fertig / Lange Brücke für Tage gesperrt
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Jakobs und Jesse: Der Alte Markt wird zum Fest am 3. Oktober fertig / Lange Brücke für Tage gesperrt Innenstadt - Die gute Nachricht: Der Alte Markt wird rechtzeitig zum zentralen Fest am Tag der Deutschen Einheit fertig sein und von den Potsdamern und seinen Gästen in Besitz genommen werden können, wie Oberbürgermeister Jann Jakobs gestern bekräftigte. Die schlechte: „Wir können nicht sagen, dass wir 14 Tage vorher fertig werden“, so Erich Jesse vom Entwicklungsträger Bornstedter Feld, der für den Innenstadt-Platz zuständig ist. Wahrscheinlich werden sich die ersten Ehrengäste des Gottesdienstes in der Nikolaikirche, zu denen der Kanzler gehören wird, und die letzten Bauarbeiter „noch die Hand schütteln können“. Jesse flüchtet sich angesichts des Termindrucks und einer schlechten Vorab-Presse in den Galgenhumor. Die Märkischen Oderzeitung hatte über den Tag der deutschen Einheit in Potsdam einen großen Autorenbeitrag veröffentlicht – der vielsagende Titel: „In der Mitte klafft ein großes Loch“. Dabei seien bereits jetzt gute Baufortschritte erkennbar, etwa das tiefergelegte chinesische Pflaster auf 10000 Quadratmetern rund um die Siegessäule. Zudem könne der Entwicklungsträger wenig für die Bauverzögerungen. Der Frost im Frühjahr, so Jesse, habe vier Wochen gekostet und auch die Telekom begann später als geplant mit ihren Arbeiten. „Wir werden just in time fertig sein“, bekräftigt Jesse, der nun, wo das Baby in trockenen Tüchern ist, auch gern erzählt, welch Kelch an der Stadt vorbei gegangen ist. Das chinesische Pflaster werde ja viel gescholten. Jesse: „Die das kritisieren, tragen indonesische Turnschuhe und japanische Kameras, aber das ist eben Globalisierung.“ Wichtiger sei aber, dass der chinesische Granit überhaupt vollständig in Deutschland eingetroffen ist. Hätte eine kleine Krise im Nahen Osten zur Sperrung des Suezkanals geführt, „dann hätten wir uns hier die Karten gelegt“. Sprich: Auch das ist Globalisierung – ein Anschlag an der Verbindung von Mittel- und Rotes Meer und der Kanzler watet am 3. Oktober im Modder. Nun, da das Pflaster einen deutschen Hafen erreichte, kann Jesse versichern: „Wir haben es so im Griff, dass wir uns nicht schämen müssen.“ Im Griff haben will die Stadt auch die Verkehrssituation bei dem Fest der Superlative mit 13 permanent bespielten Bühnen und mehreren hunderttausend Gästen. Da der 3. Oktober auf einen Montag fällt, wird auch am Wochenende davor gefeiert. Dazu wird die Lange Brücke für Auto- und Straßenbahnverkehr an mindestens drei Tagen gesperrt sein. Alle Baustellen sollen bis zum 3. Oktober beendet sein – bis auf die Baustelle an der Hans-Thoma-Straße. „Auch die Potsdamer Straße in Bornim wird definitiv fertig sein“, so Jakobs. Da die Kapazität der Magistrale Nuthe-Schnellstraße-Behlertstraße eingeschränkt ist und auch die Lange Brücke nicht zur Verfügung steht rechnet die Verwaltung mit erheblichen Verkehrsbehinderungen. Zum Fest wird es zudem Vollsperrungen im Bereich des Festgebietes gebe, die teilweise schon am 30. September beginnen und für den Abbau teils bis zum 5. Oktober gehen. Das Festgebiet erstreckt sich vom Hauptbahnhof über die Breite Straße bis zur Schopenhauerstraße und von der Friedrich- Ebert-Straße über die Yorckstraße bis zur Dortustraße. Guido Berg
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