
© Manfred Thomas
Sport: „Wir haben gute Chancen auf den Titel“
Turbine Potsdams Trainer Bernd Schröder zum Champions-League-Finale und zu Tickets für die Fans
Stand:
Hat Turbines Trainer in der Nacht zum Montag schon vom Champions-League- Endspiel der Fußball-Frauen in Madrid, in das Potsdam am Sonntag eingezogen ist geträumt, Herr Schröder?
Nein. Ich habe am Abend bei einem Glas Sekt mit meiner Frau in Ruhe die dramatischen Augenblicke des Spiels noch einmal Revue passieren lassen, nochmal alle SMS- Glückwünsche auf dem Handy gelesen und mich einfach gefreut. Wir haben am Sonntag ja ein unwahrscheinlich emotionales Spiel erlebt.
Woran machen Sie mit etwas zeitlichem Abstand den Halbfinal-Sieg gegen Duisburg im Elfmeterschießen fest?
Der zeichnete sich schon in der Verlängerung ab, in der unsere Mannschaft die größeren Willensqualitäten zeigte. Duisburg dagegen baute immer mehr ab – und so gingen beide Seiten dann auch ins Elfmeterschießen. Wir waren physisch und psychisch stärker.
Nach dem Sieg am Sonntag haben Sie den Fans sogar die Champions-League-Trophäe versprochen.
Man darf doch Träume äußern. Aber im Ernst: Wenn wir unsere bisherige Saisonleistung weiter stabilisieren, haben wir im Endspiel gute Chancen, auch den Titel zu holen. Meiner Meinung nach standen sich mit Potsdam und Duisburg die beiden stärksten europäischen Frauenfußball-Mannschaften bereits im Halbfinale gegenüber. Wir müssen aber bis zum 20. Mai noch hart arbeiten.
Im Endspiel trifft Turbine auf Olympique Lyon oder Umea IK, deren Rückspiel wegen des derzeitigen Flugverbots verschoben wurde. Welcher Gegner wäre Ihnen lieber?
Ich will Umea nicht zu nahe treten, aber Lyon ist derzeit die spielstärkere Mannschaft. Sie hat beispielsweise mit den Norwegerinnen Ingvild Stensland und Isabell Herlovsen in Mittelfeld und Angriff sowie mit einigen weiteren Spielerinnen eine gute Truppe. Ein Spiel gegen die wäre sicher tolle Werbung für den modernen Frauenfußball. Letztlich ist uns aber egal, auf wen wir in Madrid treffen.
Dem Champions-League-Sieger sollen 200 000 bis 300 000 Euro winken.
Von denen muss man alle Unkosten für das Finale – Flüge, Unterkunft und so weiter – abziehen. Trotzdem dürfte noch einiges übrig bleiben.
Würden Sie einen Teil des Gewinns in weitere Top-Spielerinnen für Ihre ohnehin schon erfolgreiche Mannschaft investieren?
Wir haben eine gute Mannschaft, die bis 2011 und teilweise darüber hinaus noch Verträge bei uns hat, und sind noch an einer neuen Top-Spielerin im zentralen Mittelfeld interessiert. Ansonsten schauen wir uns immer nach jungen, entwicklungsfähigen Spielerinnen um. Wir sind vom Tor bis zum Sturm gut besetzt und werden keine Aktivitäten entwickeln, die unserer Philosophie widersprechen.
Erstmals wird der Champions-League-Sieger der Frauen und Männer in einer Stadt vergeben – am Donnerstag bei den Frauen, am Samstag bei den Männern. Werden Sie für das Männer-Endspiel in Madrid bleiben?
Wir bekommen als Finalist auch ein gewisses Karten-Kontingent für das Endspiel der Männer, und unsere Mannschaft wird diese Möglichkeit sicher zum großen Teil nutzen. Ich selbst werde auf Karten verzichten und die lieber an uns sehr verbundene Sponsoren weiterreichen.
Turbines Fans werden wissen wollen, wie sie jetzt an Eintrittskarten für das Frauen-Endspiel kommen.
Entsprechende Angebote werden ab Dienstag auf unserer Internetseite veröffentlicht. Oder man wendet sich direkt an das Irva-Reisebüro in Berlin.
Stichwort Turbine-Fans: Duisburgs Trainerin Martina Voss--Tecklenburg klagte am Sonntag über Beleidigungen durch Zuschauer. Was sagen Sie dazu?
Ich weiß nicht, welche Worte da konkret gefallen sind. Wir kennen solche Vorfälle aber auch selbst aus verschiedenen Stadien und verurteilen alle Beleidigungen gegenüber unseren Gästen, egal, wer es ist. So etwas gehört nicht ins Stadion und schon gar nicht zum Frauenfußball.
Das Interview führte Michael Meyer.
www.ffc-turbine.de
www.irva-reisen.de
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