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Sport: „Wir haben nichts mehr zu verlieren“

Frankfurts FFC-Stürmerin Stefanie Weichelt: Die Chancen gegen Turbine Potsdam stehen fifty-fifty

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Frankfurts FFC-Stürmerin Stefanie Weichelt: Die Chancen gegen Turbine Potsdam stehen fifty-fifty Am kommenden Sonntag kickt der FFC Turbine Potsdam beim FFC Frankfurt um den Deutschen Meistertitel. Stürmerin des Gastgebers ist Stefanie Weichelt (20), die vor zwei Jahren von Potsdam an den Main wechselte. Wie sehen Sie die Chancen am kommenden Sonntag verteilt? Hmm. Ich würde sagen: Fifty-fifty mit Vorteilen für Potsdam. So, wie sie vor einem Jahr bei uns lagen. Frankfurt verlor das Pokalfinale gegen Turbine 0:3 und das UEFA-Cup-Rückspiel gegen Umea 0:5. Hat sich Ihre Mannschaft nicht schon aufgegeben? Auf keinen Fall. Wir haben nichts mehr zu verlieren, nachdem wir in diesem Jahr schon so viel verloren haben. Daher wird jeder im letzten Saisonspiel noch einmal alles geben. Warum glauben Sie, dass Sie nach dem 3:0 im Hinspiel auch das Rückspiel gegen Potsdam gewinnen werden? Weil wir eine so starke Mannschaft sind, die das schaffen kann. Und weil bei uns eine Super-Stimmung herrscht, trotz aller Rückschläge. Die sind für uns die Motivation dafür, zumindest den Meistertitel zu verteidigen. Und das macht uns stark. Vielleicht kommt uns sogar zugute, dass wir am Sonntag gewinnen müssen. Ein Rumtaktieren wie für ein Unentschieden gibt es nicht. Wir müssen nach vorn spielen und Tore schießen. Worauf führen Sie zurück, dass Ihr Verein am Ende der Saison schon fast mit leeren Händen da steht? Wir hatten in diesem Jahr viele Verletzte, wodurch der Kader recht klein war und viele durchspielen mussten, weil kaum Auswechslungen möglich waren. Dazu kamen viele englische Wochen. Das hat nicht nur an den Kräften gezehrt, sondern auch an der geistigen Frische. Da ist man am Ende einfach ausgelaugt. So haben wir zuletzt nicht mehr den Fußball gespielt, den wir spielen können. Außerdem haben nicht nur Potsdam, sondern auch andere Bundesliga- Mannschaften nachgezogen, was es uns nicht leichter machte. Es ist alles enger beieinander, wobei diese Spannung ja eigentlich gut ist für den Frauenfußball. Wie will es Ihre Trainerin Monika Staab in dieser Woche schaffen, den Titelverteidiger noch einmal aufzurichten? Wir haben gegen Umea zwar 0:5 verloren, in der ersten Halbzeit aber seit langem mal wieder Fußball so gespielt, wie wir es können. Das war recht ansehnlich und daraus haben wir schon wieder Hoffnung und neue Kraft für das letzte Spiel gegen Potsdam geschöpft. Und darauf baut auch Frau Staab jetzt auf. Als Sie 2002 nach Hessen gingen, sagten Sie: Durchaus möglich, dass ich mal zurück komme. Spielen Sie auch in der nächsten Saison für den FFC Frankfurt? Zu 99 Prozent. Mein Vertrag läuft aus und ich hatte Gespräche mit anderen Vereinen, aber momentan fühle ich mich hier sehr wohl. So habe ich keinen großen Grund zu wechseln. Aber man weiß ja nie, was noch alles kommt. Ich kann mir durchaus vorstellen, mal wieder nach Potsdam oder in den Berliner Raum zurück zu kehren. Momentan steht das aber nicht zur Debatte. Das Interview führte Michael Meyer

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