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Sport: „Wir haben nie viel vom Aufstieg geredet“

Christoph Pawlazyk erwartet morgen mit den VfL-Handballern die HSG Kropp/Tetenhusen

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Eigentlich sollte eine Meisterrunde in der Handball-Regionalliga Nordost jene Phase sein, in der klare Verhältnisse herrschen. Im konkreten Fall sieht es so aus, dass nach der Hälfte der insgesamt zehn Spiele vier Teams noch intakte Chancen auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga besitzen. Zu ihnen zählt auch der 1.VfL Potsdam, der morgen die HSG Kropp/Tetenhusen erwartet (16 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee). Mit von der Partie wird auch Rechtsaußen Christoph Pawlazyk sein, der am vergangenen Wochenende mit insgesamt acht Torerfolgen großen Anteil am 29:26 der Potsdamer beim AMTV Hamburg hatte. „Er hat dafür nur acht Versuche benötigt“, anerkannte Alexander Haase, sein Trainer, ausdrücklich.

Spricht man den 24-Jährigen direkt auf den Zweitliga-Aufstieg an, analysiert er doch recht indifferent: „Wir haben in den vergangenen Monaten eigentlich nie bis ins Detail darüber gesprochen, was uns im Fall des Staffelsieges erwarten würde. Ich glaube, Handballer reden sowieso nicht viel über Aufstiege, sondern spielen erst einmal Woche für Woche ihr Spiel. Bei uns war die 2. Bundesliga nach der in jeder Hinsicht unbefriedigenden Vorsaison doch gar kein Thema. Unser Emporkommen vollzog sich derart rasant, dass wir von Gang der Dinge schon ein wenig überrollt worden sind.“ Das so genannte Umfeld muss erst noch Tritt fassen. Christoph Pawlazyk spricht davon, dass der Bau einer neuen Sporthalle in Potsdam „Pflicht ist und kommen muss. Alles weitere bei uns baut darauf auf“. „Ich möchte irgendwann noch einmal vor einer vierstelligen Kulisse spielen, die uns ähnlich wie in Handballstädten dann vergleichbarer Dimension wie Dessau oder Schwerin anpeitscht. Bislang dominiert bei uns noch zu sehr das zur Distanz neigende Klatschpublikum“, wertet er.

Pawlazyk, der an der Fachhochschule für Wirtschaft in Berlin sieben Semester in der Spezialrichtung Umweltmanagement hinter sich gebracht hat, ist auch, wenn man so will, als Zeitmanager gefordert. Fast tägliches Training hier, Studium dort und dann natürlich auch die angenehmen Pflichten als Vater – dies alles will koordiniert sein. Tochter Emma-Louisa wird heute exakt ein halbes Jahr alt. Die Familie lebt in Potsdam-West. Glücklicher Großvater ist übrigens Potsdams früherer Baustadtrat Detlef Kaminski, der sich bislang nicht sonderlich für den Handball als Sportart begeistern konnte. „Er ist eben Fußballer durch und durch“, sagt Pawlazyk.

Insgesamt 78 Tore erzielte „Pawel“, wie er von seinen Mitspielern genannt wird, in den bislang 21 ausgetragenen Punktspielen der laufenden Saison. Alexander Haase bezeichnet ihn als „guten Mannschaftsspieler“, der innerhalb des Teams einen hohen Stellenwert besitzt und auf Rechtsaußen bislang eine konstant gute Saisonleistung abgeliefert hat.

Pawlazyk ist seit 1991 im gleichen Verein am Ball. Gemeinsam mit Mannschaftskapitän Göran Böhm und den Rückraumspielern Björn Rupprecht und Enrico Bolduan stellt er die personelle Konstante des VfL-Teams dar, das vom erreichten Niveau her längst auch geeignet ist, dem vereinseigenen Nachwuchs ein treffliches Leitbild zu sein.

Aller Wahrscheinlichkeit nach müssen die Potsdamer gegen die robusten Norddeutschen auf Spielmacher Pawel Kaniowski verzichten. Der 33-Jährige schlägt sich mit einer Mittelohrentzündung herum. Christoph Pawlazyk und seine Mitstreiter wollen sich davon im Bemühen um den ersten Heimsieg in der Meisterrunde nicht beeindrucken lassen.

Thomas Gantz

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