MEINE Woche: „Wir hätten Primaten bleiben sollen“
Ich dichte gern. Dieses Gedicht habe ich erst jüngst geschrieben.
Stand:
Ich dichte gern. Dieses Gedicht habe ich erst jüngst geschrieben. Mir gefällt es diese Woche immer noch.
„Wir hätten Primaten bleiben sollen“
Ein Schauder über die Ungeheuerlichkeit
Des Menschen durchfährt mich.
Er beherrscht er nun schon alle Instanzen der Erde: Luft, Boden und Meer.
Mehr noch, denn selbst die Welt außerhalb des menschlichen Auges, erforscht er und versucht sie zu bezwingen.
Doch was soll Mensch denn schon tun?
Nimmt sich von Mutter Natur jedwedes Mittel, um sich das Überleben zu sichern.
Willkürliches und kontrolliertes Töten aller Arten.
Davor schreckt er keineswegs zurück – Und erkennt zu spät, dass bald nichts lebt.
Wovon er lebt und sich dem Untergang entgegen bringt.
Doch was soll Mensch denn schon tun?
Er erleichtert sein Leben durch Chrom, Silber und Nanotechnik.
Bald gäbe es nichts mehr zu tun, weil Maschinen uns vertreten.
Die menschliche Physiologie wird geweitet, Wörter werden immer mehr auf den Papieren – und weniger in den Köpfen.
Doch was soll Mensch denn schon tun?
Durch Förderung des und der Primitiven bleibt dem Intellekt kaum eine Chance.
Die Dummheit überlebt, die Intellektuellen zweifeln zulange.
Doch was soll Mensch denn schon tun?
Mit steigender Macht steigt der Egoismus eines Jeden – womit der Begriff der Demokratie nicht verwendbar bleibt.
Es werden kleinkarierte Texte verfasst – an die Mensch sich zu halten hat.
Doch was soll Mensch denn schon tun?
Es quält sich der Mensch.
Von außen und nach innen.
Gedanken, die er nicht steuern kann,
Problematiken, die ihn nichts angehen,
Problematiken, die ihn betreffen,
Problematiken wie A oder B.
Doch was soll Mensch denn schon tun?
Menschen bauen sich Fassaden, mit denen sie sich kleiden.
Ehrlichkeit wird mit zunehmenden Jahren immer mehr zur Tugend.
Sie lachen obwohl sie schreien, sie weinen mit psychologischer Strategie.
Doch was soll Mensch denn schon tun?
Doch gibt es etwas, wofür es sich lohnt, ein aktives Bewusstsein zu haben.
Das entstehende Leben in neun Monaten
Und die darauffolgenden Jahre, bevor sie zu sehr Mensch werden.
Ihr Lächeln ist ehrlich wie ihr Kummer.
Und beides lässt unser Herz uns der Menschlichkeit wieder bewusst werden.
Und wir vergessen für einen kurzen Moment alles um uns herum.
Das kann Mensch wohl tun!
Der Mensch sollte tun, was tatsächlich in seinem Herzen keimt.
Zwischenmenschlichkeit!
Die Vernunft mit der Zuneigung verbinden – denn das Eine wie das Andere einzeln zu benutzen führt in Skandale.
Doch gibt es spürbare Pulsivität in manchen, die die richtige Richtung einschlagen.
Mit Herz denken und mit dem Kopf umsetzen. Das ist’s, worin auch ich meine Hoffnung setze,
Dass die kleinen Großen in ihrer Gesamtheit sich zusammentun
Um ihre Pulsivität in die Welt zu tragen.
Das sollte Mensch wohl tun!
Lisbeth Hagen ist 19 Jahre alt und lernt am Film-Gymnasium in Babelsberg.
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