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INTERVIEW: „Wir können eben nicht ein zweites Becken herbeizaubern“

Herr Meding, wegen der gesperrten Schwimmhalle am Luftschiffhafen trainieren nun zahlreiche Sportler in Ihrer Halle am Brauhausberg. Wie organisieren Sie das?

Herr Meding, wegen der gesperrten Schwimmhalle am Luftschiffhafen trainieren nun zahlreiche Sportler in Ihrer Halle am Brauhausberg. Wie organisieren Sie das?

Wir müssen die zusätzlichen Nutzer so gut es geht verteilen – zumal wir weniger Bahnen als in der Halle im Luftschiffhafen haben. Dort sind es zehn, wir haben nur acht. Zwei Bahnen haben wir jetzt für den Leistungssport abgetrennt, drei für den Breitensport und drei stehen für die Öffentlichkeit zur Verfügung.

Sie haben auch die Öffnungszeiten verändert. Inwiefern?

Wir machen früher auf und später zu. Die Reinigung der Halle, die bislang morgens von 6 bis 8 Uhr stattgefunden hat, ist jetzt auf die Zeit zwischen 22 und 0 Uhr verlegt. Außerdem gibt es sogenannte Schließblöcke, in denen nur Leistungssportler und Schulklassen trainieren dürfen. Anders hätten wir das nicht geschafft. Schließlich müssen die Sportler zweimal täglich trainieren.

Und am Wochenende?

Am Wochenende bleibt das Bad zu den gewohnten Zeiten geöffnet, allerdings haben wir vormittags vier Bahnen für den Leistungssport abgetrennt. Leider können wir den Hindernisparcours nicht mehr aufbauen, wie wir es sonst am Wochenende immer gemacht haben. Das ist sehr schade, weil wir gerade erst neue Module gekauft haben.

Wie reagieren denn die Potsdamer auf die Einschränkungen?

Die Masse der Leute versteht die Situation, aber manche sind auch uneinsichtig. Aber wir können eben nicht ein zweites Becken herbeizaubern.

Können denn alle Breitensportvereine ihre Trainings noch durchführen?

Rausgeworfen wird keiner. Es müssen eben nur alle mehr zusammenrücken und sich weniger Bahnen teilen. Wir haben über zehn Vereine – von den Flossenschwimmern bis zur Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft. Aber die sprechen sich untereinander ganz gut ab.

Apropos rauswerfen – die neu gegründete Initiative „Pro Luftschiffhafen“ fordert, Ihr Bad vorübergehend zum „Trainingszentrum“ zu machen. Was halten Sie davon? 

Ich finde das nicht fair. Da stellt sich eine Nutzergruppe über die andere, dabei ist es doch auch wichtig, dass zum Beispiel die Wasserwacht die Lebensretter ausbildet oder der Rentner seinen regelmäßigen Wassersport macht, weil er sonst gesundheitliche Probleme bekommt. Ich finde, man muss hier einfach einen Kompromiss finden. Jeder muss etwas dazu beitragen.

Es fragte Katharina Wiechers

Björn Meding ist 41 Jahre alt und seit 2005 Chef des Bads am Brauhausberg. Seit zwei Wochen beherbergt er dort auch die Leistungssportler.

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