zum Hauptinhalt

Von Ingmar Höfgen: „Wir krampfen uns von Spiel zu Spiel“

Trainer Dietmar Demuth ist unzufrieden, doch Babelsbergs Aufstieg rückt immer näher

Stand:

Zwei Köpfe und eine Zigarette qualmten noch lange weiter, als sich am Freitag das Dunkel der Nacht über das Karl-Liebknecht-Stadion gelegt hatte und die Sichtachsen in Babelsberg wieder intakt waren. Dietmar Demuth und Wolfgang Steinbach schauten noch eine Viertelstunde auf das holprige Grün. Steinbach hatte beim 2:0 (1:0)-Sieg der Babelsberger Regionalliga-Fußballer gegen Wilhelmshaven keinen Hoffnungsschimmer auf den Klassenerhalt mitnehmen können. Demuth steht vor der Herausforderung, den Druck auf sein Team angesichts des immer greifbarer werdenden Aufstieges etwas abzufedern.

„Wir krampfen uns von Spiel zu Spiel“, befand Demuth. In der ersten Hälfte, als die Gäste vor allem auf Defensive setzten, lief vor 1601 Zuschauern wenig zusammen; dafür war die Führung durch Daniel Frahn (36.) wunderschön herausgespielt. Guido Kocer setzte Stefan Kutschke in Szene, der im Strafraum akrobatisch auf Frahn querlegte. Über Kutschkes Gelenkigkeit bei der Vorarbeit staunte nicht nur Demuth, der dem langen Schlaks eine ordentliche Leistung bescheinigte.

Wurde Kutschke gelobt, so entsandte Demuth an Guido Kocer die dringliche Bitte, doch in Babelsberg zu bleiben. Kocer hatte für viel Unruhe beim Gegner gesorgt, solange seine Kraft reichte. Demuth möchte Kocers Talent gern weiterhin entwickeln. Er ist, als Sportdirektor, um seine Aufgabe nicht zu beneiden, mit wenig Geld viel von jener Sieger-Mannschaft zusammenzuhalten, auf die auch andere aufmerksam werden. Dynamo-Legende Hans-Jürgen Kreische war vermutlich eher in seiner Funktion als Chefscout von RB Leipzig unter den Zuschauern denn als Betreiber einer Fußballschule.

Steinbach, der auf einen „Bonuspunkt“ im Abstiegskampf gehofft hatte, bedauerte, dass sein Team in der Offensive zu verhalten gespielt hatte. Babelsberg sei mit dem Selbstbewusstsein eines Spitzenreiters aufgetreten. „Schade, dass wir nicht mit einem 0:0 in die Pause gegangen sind, dann wäre Babelsberg vielleicht nervös geworden“, sagte der SVW-Coach. „Die 35 Punkte Unterschied in der Tabelle habe ich heute nicht gesehen.“ Immerhin den Unterschied von drei Punkten machte Nicolas Hebisch deutlich. In der Nachspielzeit netzte er einen strammen Schuss zum 2:0 ein.

Ingmar Höfgen

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })