Landeshauptstadt: „Wir kriegen jeden aufs Brett“ Wakeboarder eröffnen schwimmende Lounge
Unter zwei Phönix-Palmen sitzen Marcel Mallon und Dominik Lindemann auf Baststühlen und schauen auf den Templiner See. Um die beiden herum springen Jamie, der Labrador und Lenie, die Beagle-Hündin auf den Holzbohlen.
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Unter zwei Phönix-Palmen sitzen Marcel Mallon und Dominik Lindemann auf Baststühlen und schauen auf den Templiner See. Um die beiden herum springen Jamie, der Labrador und Lenie, die Beagle-Hündin auf den Holzbohlen. Eine Hand voll Freunde sitzen mit ihnen an Bord der „Wakeboard-Lounge“ und genießen die Sonne an diesem Sommerwochenende im April.
Die in eine schwimmende Bar mit Terrasse verwandelte einstige Kohlenschute liegt 50 Meter vor einem der ruhigsten Ufer des Templiner Sees – in der Bucht vor dem Bahndamm zwischen Hermannswerder und Caputh. Trockenen Fußes lässt sich der Kahn trotzdem erreichen, denn Mallon und Lindemann haben, da sie keinen Steg bauen durften, aus der Not eine Tugend gemacht und ziehen mit einem Tau ihre Gäste im Ruderboot bis zur Lounge.
Dort angekommen, können sie es sich bei einem Drink in den Liegestühlen auf dem etwa 50 Quadratmeter großen Sonnendeck bequem machen und den Profis beim Wakeboarden zuschauen oder sich selbst an der neuen Sportart versuchen. Beim Wakeboarden, erklärt Lindemann, handele es sich um eine Mischung aus Wasserski und Wellenreiten. Mit einer Leine an einem 330 PS starken, eigens aus den USA importierten Spezial-Boot befestigt, werden die auf einem Brett stehenden Wakeboarder mit knapp 40 Kilometern pro Stunde durch den See gezogen. Nach etwa zwei Wochen, so Lindemann, beherrsche man die ersten bis zu drei Meter hohen Sprünge über die vom Boot erzeugte Welle, durch die sich der Trendsport gegenüber dem Wasserski auszeichne. Doch bereits nach den ersten 15 Minuten hätten auch Novizen einen sicheren Stand. „Wir kriegen jeden aufs Brett“, sagt Lindemann optimistisch.
Eine Gemeinde von etwa 100 Sportlern, viele von ihnen aus Berlin, kommt regelmäßig zum Wakeboarden in die von Lindemann und Mallon 2004 übernommene Wasserskischule. Die Idee zur schwimmenden Lounge kam den 27- und 28-Jährigen im vergangenen Winter. Zum Schrottpreis erwarben die seit 15 Jahren besten Freunde im November 2006 die ausrangierte Kohlenschute von einer Potsdamer Werft und bauten sie seither in Eigenarbeit zur schwimmenden Bar um.
Ärger bereiten Lindemann und Mallon bei ihrem mutigen Projekt allein die juristischen Hürden. Zwischen 12 und 15 Uhr, „zur besten Zeit also“, wie Lindemann sagt, darf aus Gründen des Lärmschutzes weder Wakeboard, noch Wasserski gefahren werden – während alle anderen, mindestens ebenso lauten Boote auf dem See freie Fahrt genießen.
Die Lounge ist täglich von 9 bis 21 Uhr geöffnet. Für ein „Set“ von 15 Minuten auf dem Brett bezahlt man in der Wakeboard- und Wasserskischule 22,50 Euro. Mehr Informationen gibt es unter www.magix-wakeboarding.de oder unter Tel.: (0162) 13 392 79.
Frederik von Harbou
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