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Landeshauptstadt: „Wir lassen die Leute nicht im Regen stehen“

Wolfgang Ribbecke vom TUI-ReiseCenter in der Dortustraße über die Reisewarnung für Ägypten, ihre Auswirkungen auf Urlauber aus Potsdam und alternative Reiseziele

Stand:

Herr Ribbecke, das Außenministerium hat eine Reisewarnung für Ägypten ausgesprochen. Was bedeutet das für Ihr Reisebüro?

Das bedeutet, dass wir die Leute informieren müssen, die in nächster Zeit nach Ägypten reisen wollten. Heute kam auch die Meldung, resultierend aus den Lageeinschätzungen des Auswärtigen Amtes, dass die Reiseveranstalter TUI, Airtours, Discount Travel und 12Fly alle Reisen nach Ägypten bis einschließlich 15. September abgesagt haben. Nach dem 15. September kommen auch bald die Herbstferien. Nun müssen wir alle Ägypten-Reisewilligen kontaktieren und ihnen Vorschläge für Umbuchungen machen, damit wenigstens die Herbstferien gerettet werden für unsere Kunden.

Wie viele Touristen aus Potsdam sind betroffen?

Die Meldung ist noch ganz frisch. Wir müssen die Situation erst einmal anlysieren. Ägypten ist gerade in den Herbstferien ein beliebtes Ziel wegen der dortigen Temperaturen. Also: Ich schätze, es sind so 60 bis 70 Personen, die in meinem Reisebüro für die Herbstferien Ägypten gebucht haben.

Sie werden die Betroffenen anschreiben?

Ja, wir können die Leute ja nicht im Regen stehen lassen. Sie müssen wissen, dass sie erst einmal bis zum 15. September nicht nach Ägypten reisen können. Und auch für die Herbstferien müssen wir Alternativen finden. .

Sie glauben, die Situation wird sich bis zum 15. September nicht beruhigen?

Es wird weitergehen. Wir wissen: Die Lage dort ist sehr, sehr angespannt. Es greift von Kairo auf die Urlaubsregionen am Roten Meer über. Wer die Nachrichten gesehen hat: Es gab schon brennende Reifen in Hurghada. Also: Es geht weiter.

Was können Sie denn Ihren Kunden als Alternative zu Ägypten anbieten?

Alternativen kann der Kunde selbst entscheiden, ob es dann die Kanaren sind Für Ägypten gibt es keine unmittelbare, direkte Alternative.

Wer die Pyramiden sehen wollte

der muss nachdenken, ob er das auf unbestimmte Zeit verschiebt. Wer in die Sonne wollte, für den werden wir Alternativen finden.

Die ganze nordafrikanische Küste erscheint mir ja jetzt unsicher

Ja klar, Tunesien ist jetzt keine Alternative für Ägypten. Aber das ist ja auch der Vorteil eines Reisebüros, dass wir die Leute jetzt anschreiben und mit Ihnen beraten, was zu tun ist. Der Computer gibt keine Alternativen.

Da sehen Sie den Servicevorteil Reisebüro?

Natürlich, auf jeden Fall. Nach Erfahrungen wie etwa der isländischen Vulkanstaubwolke geht der Trend von der PC-Buchung wieder zurück zu uns.

Hat die Reisewarnung wirtschaftliche Folgen für Sie?

Schon verdient geglaubtes Geld ist wieder weg. Wichtig sind jetzt aber die Touristen, es geht nicht um mich.

Haben Sie Verständnis für die Reisewarnung?

Auf jeden Fall. Sobald eine Reisewarnung ausgesprochen ist, brauchen die Kunden keine Stornogebühren zu bezahlen oder können kostenlos umbuchen. Wir sind fair, es geht um die Sicherheit der Leute. Das ist das Wichtigste.

Das Interview führte Guido Berg

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